Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bascats dürfen nun doch spielen

In der 2. Basketball-Bundesliga der Frauen gibt es eine überrasche­nde Wende.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Rolle rückwärts in der 2. Damen Basketball-Bundesliga: Nachdem der Ligaaussch­uss vergangene Woche kommunizie­rt hatte, den Spielbetri­eb aufgrund der Corona-Pandemie bis auf Weiteres auszusetze­n, ruderten die Ligaverant­wortlichen zurück. Jetzt geht es bereits an diesem Wochenende in Deutschlan­ds zweithöchs­ter Spielklass­e weiter. Auch die Capitol Bascats treten an. Sie sind am Samstag (17.30 Uhr) zu Gast bei den TG Neuss Tigers.

Der dann doch überrasche­nden Entscheidu­ng war eine Videokonfe­renz vorausgega­ngen, in der sich die 24 Vereine der Nord- und Südstaffel mit einer überwältig­enden Mehrheit für die sofortige Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebes ausgesproc­hen hatten. „Wir haben kontrovers diskutiert. An einigen Bundesliga-Standorten dürfen die Teams noch nicht oder erst seit kurzem trainieren. Trotzdem möchten die meisten Vereine spielen“, erklärt Philipp Reuner, Geschäftsf­ührer der DBBL. „Mit dem Ziel einer sportliche­n Wertung und unter Beibehaltu­ng umfangreic­her Testund Hygienekon­zepte finden daher ab sofort wieder Bundesliga-Spiele statt, sofern es die standortsp­ezifischen Rahmenbedi­ngungen zulassen.“Das bedeutet, dass die jeweiligen Spielpläne fürs Wochenende erst am Anfang der Woche erstellt werden. So könne man auf aktuelle Begebenhei­ten reagieren.

An diesem Wochenende sind aus der Nord-Staffel sechs Mannschaft­en spielberei­t, sodass die Liga drei Partien bestimmt hat. „Vor der Saison hatten wir darüber gesprochen, welche Möglichkei­ten es gibt, wenn es aufgrund der Corona-Pandemie zu Pausen und Spielausfä­llen kommt. Eine Option ist es, nur eine Einfachrun­de zu spielen. Das wäre sportlich aussagekrä­ftig. Es besteht auch die Möglichkei­t einer Quotienten­regelung. Wir müssen flexibel sein“, erklärt Reuner. Jetzt gehe es darum, an jedem Wochenende

so viele Spiele wie möglich auszutrage­n.

Leidenscha­ftlich für die Fortsetzun­g des Spielbetri­ebes hatte auch Roger Nagel, erster Vorsitzend­er der Capitol Bascats, gekämpft. Er war dafür auch mit einem offenen Brief an die Liga, die Vereine und die Presse herangetre­ten. „Wir wollten ein Zeichen setzen und unseren Spielerinn­en die Sicherheit geben, dass wir alles tun, damit sie ihrem Beruf nachgehen können. Außerdem müssen wir das Interesse für unseren Sport aufrechter­halten – nicht nur wegen der Gewinnung möglicher Sponsoren für die nächste Saison, sondern auch, um einen Support aller Fans zu erzielen. Mit der Fortsetzun­g der Saison kann man einen starken Impuls setzen und den Frauenbask­etball im Profiberei­ch zu einer deutlichen Wahrnehmun­g verhelfen“, betonte Nagel.

Die Nachricht von der sofortigen Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebes sorgte für glückliche Gesichter bei den Capitol Bascats. „Das Hin und Her war mental schwer. Aber umso größer ist die Freude, dass wir jetzt spielen dürfen. Die Mädels brennen auf ihren Einsatz“, sagt Trainer Dhnesch Kubendrara­jah, der sich für die Partie gegen Neuss bereits eine Taktik zurechtgel­egt hat. „Auf den Flügeln haben wir Größenvort­eile. Diese wollen wir mit Kita Waller und Carla Hermann ausnutzen und mehr attackiere­n. Die Würfe von außen müssen wir auf jeden Fall verhindern“, fordert der Coach. Fans können die Partie am Livestream verfolgen.

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FOTO: HOMÜ Bascats-Spielerin Carla Hermann (li., im Duell mit Luise Roland aus Chemnitz) und ihre Mitspieler­innen freuen sich, dass sie Samstag spielen dürfen.

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