Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hervorrage­nde Entschuldi­gung

Lockdown als Glücksfall

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zwei Monate warten, um an Impfstoff zu kommen. Durch Nachliefer­ungen wird Grippeimpf­stoff jetzt wie Sauerbier in den Praxen angeboten. Und jetzt gibt es nicht genug Impfstoff gegen Covid-19. Wer hat denn die Bestellung­en der Chargen zu verantwort­en? Da baut man Impfzentre­n, will Millionen Menschen impfen – und die Zentren stehen leer. Noch nicht einmal genug Impfstoff für die Altenheime und für das medizinisc­he Personal steht zur Zeit bereit. Wenn das nichts mit Sparen am falschen Ende zu tun hat, weil man auch auf preiswerte­re Impfstoffe gesetzt hat? Andere Länder haben es wohl besser gemacht, denn die Impfungen sind dort weiter fortgeschr­itten. Wie sagte Biontech-Chef Ugur Sahin so schön: „Offenbar herrschte der Eindruck: Wir kriegen genug, es wird alles nicht so schlimm, und wir haben das unter Kontrolle“, und weiter: „Mich hat das gewundert.“Mich wundert nichts mehr!

Ralf-Peter Becker Neuss gefördert werden, oder der Massentier­haltung und -schlachtun­g. Sie schützt dafür kaum die Interessen der kleineren Betriebe und der Verbrauche­r. Hier wurden mal deutliche Worte gesprochen. Über die Tierhaltun­g in Zoos, wie sie in Krefeld nach dem Brand massiv ausgebaut werden soll, kann man durchaus streiten. Ich glaube, es gibt Wichtigere­s in unserer Stadt.

Bernd Grießer Krefeld

Ich begehe in wenigen Tagen meinen 80. Geburtstag. Das Schicksal verfügte, dass ich in meiner Sippe von zahlreiche­n Gut-Menschen umzingelt bin, die mich dann unbedingt aufsuchen wollen. Der Glücksfall Lockdown bietet mir nun eine hervorrage­nde Entschuldi­gung dafür, das weitgehend zu verhindern. Wann begreifen die Menschen endlich, dass „alleine“nicht zwingend auch „einsam“sein muss, sondern auch innere Zufriedenh­eit bedeuten kann.

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