Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
So viel Sprit schlucken Fahrzeug-Extras
Mobile Annehmlichkeiten wie die Autoheizung schlagen sich auch im Verbrauch nieder.
(tmn) Gut, dass man im Winter im Auto die Heizung für Sitz und Lenkrad anschalten kann und die Sicht durch eine beheizbare Frontscheibe ungetrübt bleibt. Doch solche Extras schlagen sich im Kraftstoffverbrauch nieder, und das kann sich läppern, wie der ADAC anhand von Beispielen erklärt.
Als Faustformel gilt: Je 100 Watt Leistung müssen Autofahrer mit etwa 0,1 Litern Sprit mehr oder plus 0,1 Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer rechnen. So schlägt bei einem Benziner eine beheizbare Frontscheibe (800 Watt Leistung) mit 0,8 Liter auf 100 Kilometer zu Buche. Bei einem Beispielpreis von 1,40 Euro pro Liter Sprit sind das 1,12 Euro. Bei einem Elektroauto kostet der Mehrverbrauch aus der Batterie 25 Cent (bei 31 Cent pro Kilowattstunde).
Das Gesäß wärmt die Sitzheizung (100 Watt) für 0,1 Liter (14 Cent/3 Cent beim E-Auto) mehr. Laden Handy oder ein mobiles Navi (10 Watt), kostet das 0,01 Liter (1 Cent/ 1 Cent) mehr pro 100 Kilometer. Die Lenkradheizung (50 Watt) genehmigt sich 0,05 Liter aus dem Tank (7 Cent) oder Extrastrom für 2 Cent aus der E-Auto-Batterie. Beheizte Außenspiegel (40 Watt) erhöhen den Verbrauch um 0,04 Liter (6 Cent/1 Cent).
Aber auch Standardfunktionen erhöhen den Verbrauch: Eine auf „mittel“eingestellte Lüftung (170 Watt) schluckt 0,17 Liter (24 Cent/5 Cent), Abblendlicht (125 Watt) kostet rund 0,13 Liter mehr (18 Cent/ 4 Cent).
Wer zum Beispiel zugleich die Heizaggregate für Frontscheibe, Sitz, Lenkrad und Außenspiegel anschaltet und sein Smartphone lädt, kommt auf einen Liter (eine Kilowattstunde) Mehrverbrauch auf 100 Kilometer. Wer Geldbeutel und Umwelt schonen will, kann nicht benötigte Funktionen abschalten. Bei sicherheitsrelevanten Dingen wie Licht und der Scheibenlüftung sollten Fahrer jedoch nie sparen.