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Hochschule erhält Preis für neues digitales Lehrformat
DÜSSELDORF Dass Chemie auch digital funktioniert, beweist Heyko Jürgen Schultz, Professor für Chemische Technik an der Hochschule Niederrhein. Für seinen Kurs „Chemische Verfahrenstechnik“entwickelte er ein umfassendes digitales Konzept. „Ich war erstaunt, wie sehr die Digitalisierung meinen didaktischen Methodenkoffer erweitert hat“, sagt der 47-Jährige. Zwar habe er immer schon versucht, seine Vorlesungen interaktiv zu gestalten – nun biete er seinen Studierenden aber eine breite Vielfalt an Methoden, um möglichst alle zu erreichen.
„Die einen schauen gerne meine vertonten Screen-Cast Folien, und zwar, wann es ihnen passt – auch mitten in der Nacht. Andere nutzen lieber die direkte Interaktion über Zoom. Und wieder andere lernen lieber analog mit Scripten.“Für jeden habe er sich etwas überlegt, um im digitalen Semester mit allen in Kontakt zu bleiben. „Wir alle wünschen uns, dass wir uns im Hörsaal wiedersehen können“, sagt Schultz.
Unterdessen hat er für seine Studierenden auch einen eigenen Instagram-Kanal ins Leben gerufen. Unter den Stichworten „Home of chemical engineering“zeigt er Videos
aus dem Labor und erklärt Prozesse. „Dort erlebe ich viel Interaktion. Sobald ich etwas hochgeladen habe, erhalte ich zahlreiche Rückfragen“, sagt Heyko Schultz. „Ich bin wirklich überrascht, wie gut Instagram als Möglichkeit des Dialogs funktioniert.“
Für sein Engagement erhielt er den Lehrpreis der Hochschule Niederrhein. Mit dem Preisgeld möchte er sich Kamera- und Mikrofontechnik anschaffen, um digitalen Unterricht auch direkt aus dem Labor anbieten zu können.