Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Der Rhein-Kreis verzeichnet weniger Straftaten
RHEIN-KREIS Die Kriminalitätsrate im Rhein-Kreis Neuss ist rückläufig. Das geht aus den Zahlen hervor, die Landrat Hans-Jürgen Petrauschke am Freitag zum Lagebild der Kriminalität vorstellte. Demnach sank die Zahl der registrierten Straftaten um 924 Fälle auf insgesamt 23.900 – ein Unterschied von 3,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Durch den Rückgang liegt der Rhein-Kreis nun bei den Straftaten auf dem niedrigsten Stand der vergangenen 20 Jahre. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote der registrierten Straftaten leicht gestiegen. Lag sie 2019 noch bei 53,3 Prozent, betrug sie 2020 54,7 Prozent. Insgesamt konnten 13.084
Delikte aufgeklärt werden. Mit der gestiegenen Quote konnte ebenfalls das beste Ergebnis der vergangenen 20 Jahre erreicht werden.
Mit 36,3 Prozent machten Diebstähle den größten Anteil der Straftaten im Kreis aus – dahinter liegen Vermögens-/Fälschungsdelikte (18,7 Prozent) und Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen (15 Prozent). Dies sei im Vergleich zu den Zahlen aus den Vorjahren keine gravierende Veränderung. Stark rückläufig sind die Zahlen bei Diebstahldelikten. Mit 8665 gemeldeten Verbrechen wurden 1170 Fälle weniger registriert als noch 2019 – ein Minus von 11,9 Prozent. Deutliche
Rückgänge wurden dabei in den Bereichen Auto-Diebstahl (-21,1 Prozent), Fahrraddiebstahl (-20,9 Prozent) und Wohnungseinbruch (-10,5 Prozent) verzeichnet. Die Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen ging von 12,4 Prozent im Jahr 2019 auf 10,6 Prozent zurück.
Einen Anstieg gab es bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen. Darunter fallen unter anderem Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen, Missbrauch und der Besitz von Kinderpornographie. In diesem Bereich stiegen die registrierten Delikte von 254 auf 367 an. Die Aufklärungsquote lag bei 88 Prozent – und ist damit leicht angestiegen. Auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz haben im Jahr 2020 zugenommen. 1884 Rauschgiftdelikte wurden registriert, 2019 waren es noch 1794. Die Aufklärungsquote liegt mit 93,6 Prozent auf einem konstant hohen Niveau.
Petrauschke betonte, dass auch die Pandemie eine Auswirkung auf die rückläufigen Kriminalitätszahlen hatte. Die Zahlen würden aber ebenfalls zeigen, dass sich der positive Trend aus den vergangenen Jahren fortsetze. „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreispolizeibehörde für das gute Ergebnis“, sagte Petrauschke, fügte aber auch an, dass objektive Zahlen nicht immer das subjektive Empfinden der Bürger widerspiegeln würden: „Auch im Rhein-Kreis Neuss haben Menschen weiter Sorge, Opfer einer Straftat zu werden. Das sind Sorgen, die wir sehr ernst nehmen. Wir werden weiterhin das Ziel verfolgen, Straftaten zu reduzieren.“
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Behörden auch weiterhin auf die Unterstützung aus der Bevölkerung. „Niemand soll sich selbst in Gefahr bringen, aber das aufmerksame Beobachten, das schnelle Informieren der Polizei und die Bereitschaft, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen, helfen enorm.“seka