Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Düsseldorf darf keine Zeit verlieren
Deutschland hat angeblich neuerdings eine Schnelltest-Strategie. Was vor Ort ankommt, ist ein Schnelltest-Durcheinander. Vor einer Woche gelang Aldi ein Marketing-Erfolg, als die Menschen am frühen Samstagmorgen für Selbsttests anstanden – ein Zeichen dafür, wie hoch der Bedarf ist.
Inzwischen sollen auch die Kommunen ein Angebot für kostenlose Tests schaffen. Sie müssen ein weiteres Mal aus dem Nichts eine Infrastruktur zaubern. Selbst Düsseldorf, das in der Pandemie schon vieles schnell auf die Beine gestellt hat, wirkt mit dem Tempo überfordert. Wenn ein Schnelltest wegen der Wartezeit nur als Halbtagesausflug möglich ist, wird er nicht der erhoffte Helfer im Alltag.
Der wäre gerade jetzt gut zu gebrauchen. Ostern naht, und damit eine Zeit, in der viele Menschen nicht aufs Treffen mit Verwandten verzichten wollen. Schnelltests können ein Stück mehr Sicherheit geben – gerade in einer Zeit, in der die Inzidenz wieder steigt. Die Infektionszahlen in Düsseldorf sind immer noch besser als in vielen umliegenden Kommunen, aber die Tendenz macht Sorgen.
Das sollte Ansporn genug sein, die Infrastruktur nun unter Hochdruck zu verbessern. Das Konzept ist richtig: Statt einer großen Teststation braucht es viele kleine, möglichst in jedem Stadtteil. In Düsseldorf sind Testanbieter aus dem Boden geschossen, die sich integrieren ließen, auch Apotheken, Ärzte oder Unternehmen könnten mithelfen. Es winkt die Aussicht auf etwas mehr Sicherheit für die wohl noch lange Zeit, bis die flächendeckende Impfung erreicht ist.