Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Spitzenspiel ohne Druck
Vor dem letzten Punktspiel der Bundesliga haben die Düsseldorfer Tischtennis-Profis Rang eins und die Playoff-Teilnahme sicher.
Normalerweise werden Partien, in denen der Liga-Spitzenreiter gegen den Tabellenzweiten antritt als Top-Spiel bezeichnet. Vielfach entscheidet sich in genau solchen Begegnungen wer Meister wird oder wenigstens wer als Nummer eins in die Playoff-Runde geht. Den Borussen, die den „Platz an der Sonne“der Tischtennis-Bundesliga innehaben, sind solche Zuschreibungen oder Prädikate vor dem letzten Hauptrundenspieltag völlig egal. Zwar müssen die Düsseldorfer beim Ligazweiten 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 15 Uhr) ran, aber die Borussen wissen seit Wochen, dass ihnen die beste Ausgangsposition vor dem Playoff-Halbfinale nicht mehr zu nehmen ist.
Dennoch nehmen Timo Boll, Kristian Karlsson, Anton Källberg, Ricardo Walther und Cheftrainer Danny Heister die Aufgabe im Saarland ernst. „Das ist für uns ein willkommener Test gegen eine Top-Mannschaft, bevor es in die Play-offRunde geht“, meint dann auch Borussia-Manager Andreas Preuß.
Der Druck auf die FC-Plastikballkünstler ist dagegen deutlich höher. Für das Team um den deutschen Nationalspieler und Ex-Borussen Patrick Franziska geht es darum, Tabellenplatz zwei zu halten und damit das Heimrecht in einem möglichen dritten und entscheidenden Semifinale gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen zu bekommen. Nur ein Erfolg über die Düsseldorfer garantieren Saarbrücken in der Abschlusstabelle Platz zwei. Wobei die
Aufgabe der Ochenhausener deutlich leichter zu lösen ist. Sie müssen beim Schlusslicht TTC OE Bad Homburg antreten.
Nach den beiden internationalen Turnieren in Katar, an denen von den Borussen Karlsson und Källberg teilnahmen, und der dadurch entstandenen Bundesliga-Pause müssen die Teams möglichst schnell in den gewohnten Rhythmus kommen, denn die Meisterrunde beginnt bereits kurz nach dem letzten Hauptrundenspieltag. „Die Jungs sind alle fit zurückgekommen und gut drauf“, erläutert Heister.
Auswirkungen auf den Trainingsbetrieb in den Hallen am Staufenlatz gab es dennoch. Derzeit trainiert die Mannschaft getrennt vom Rest der Düsseldorfer Trainingsgruppe und hat sich nach dem Auslandsaufenthalt selbst eine fünftägige Isolation auferlegt. „Die ist zwar behördlich nicht vorgeschrieben, aber wir machen das immer so und sind bislang gut damit gefahren. Es gibt uns zusätzliche Sicherheit“, so Preuß.
Den Borussen ist auch von den Saarbrückenern kein Krankheitsfall bekannt, so das Heister mit deren Top-Besetzung, also Shang Kun, Franziska, Darko Jorgic und Tomas Polansky rechnet.
Die Borussia wird am Sonntag nicht nur auf den eigenen Spielstand schauen, sondern auch mit Interesse die Ergebnisse in den anderen Hallen verfolgen, in denen der eigene Halbfinalgegner ermittelt wird. Das Rennen um den vierten Play-off-Platz entscheidet sich voraussichtlich im Fernduell zwischen dem ASV Grünwettersbach und dem TTC Neu-Ulm, eine kleine theoretische Chance hat aber auf noch der TSV Bad Königshofen, der die Meisterrunde als derzeitiger Tabellensechster jedoch nicht aus eigener Kraft erreichen kann und auf Schützenhilfe der anderen Klubs angewiesen ist.