Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Wir werden konsequent einschreiten“
Mit Doppelstreifen wollen Einsatzkräfte von Ordnungsamt und Polizei am Osterwochenende das Rheinufer kontrollieren. Das Mannesmannufer wird gesperrt, um vor allem die Autoposer-Szene fernzuhalten.
DÜSSELDORF Einsatzkräfte der Düsseldorfer Polizei und des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) werden am Osterwochenende verstärkt in der Altstadt und am Rheinufer Präsenz zeigen und die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren. Das kündigte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Dienstag an.
Bereits am vergangenen Wochenende hatte es viele Spaziergänger ans Rheinufer gezogen. Bei der guten Wettervorhersage könnte es dort an den Feiertagen wieder voll werden. „Am Rheinufer haben wir wieder eine sich entwickelnde Lage, die wir am kommenden Wochenende in den Griff bekommen wollen“, sagte Keller. Es seien verschiedene Problemlagen, die sich hier vermischen. Tagsüber gehe es darum, Besucherströme zu lenken und zu verhindern, dass es zu Ansammlungen kommt. Die Einsatzkräfte sollen dann vor allem die Corona-Regeln – also den Mindestabstand und die Maskenpflicht – kontrollieren.
Am Abend kommen dann Probleme hinzu, die „über die reinen Corona-Themen hinausgehen“, wie der Oberbürgermeister sagte. Er sprach von „Pöbeleien, Gewaltdelikten und der Auto-Poserszene“, die sich traditionell am „Car-Freitag“mit getunten Fahrzeugen trifft. Zu den „Auswüchsen, die wir im vergangenen Jahr erleben mussten“, wolle man es nicht wieder kommen lassen. „Wir werden an Ostern sehr präsent sein und konsequent einschreiten“, sagte Stephan Keller.
Das Ordnungsamt und die Polizei wollen an diesen Tagen zusammenarbeiten. In Doppelstreifen sollen sie die Altstadt und das Rheinufer kontrollieren, kündigte Ordnungsdezernent
Christian Zaum an. Die Freitreppe soll gesperrt bleiben, Musikboxen würden direkt konfisziert. Das Verweilverbot, das die Stadt nach dem ersten sonnigen Wochenende im Februar mit rund 700.000 Spaziergängern am Rheinufer erlassen hatte, soll jedoch nicht wieder eingeführt werden. Das Verweilverbot hatte das Ziel, weiteres Gedränge zu vermeiden, sagte der Oberbürgermeister. Obwohl das Verbot nicht mehr gilt, habe sich die Situation eingespielt und man hoffe, dass es auch am Osterwochenende funktioniert.
Polizeidirektor Dietmar Henning kündigte an, dass die Einsatzkräfte früh einschreiten, aber verhältnismäßig handeln würden. „Wir wollen nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.“Zumal die Polizei auch das normale Einsatzgeschehen abdecken müsse, sagte Henning. Nach einer zwischenzeitlichen Ruhepause sei die Belastung nun wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen. Hinzu komme die wachsende Anzahl an Demonstrationen – drei Versammlungen täglich müssten die Beamten aktuell begleiten, sagte Henning. Grund dafür sind unter anderem die Demonstrationen der Gruppe Querdenken und der Corona-Rebellen. „Die Zahlen gehen geradezu durch die Decke“, sagte Henning. Das binde viele Polizeibeamte, die dann nicht in der Altstadt zur Verfügung stehen. Auch vom OSD sollen am Wochenende so viele Kräfte wie möglich im Dienst sein, kündigte Ordnungsdezernent Zaum an. „Wir haben unsere Personalkapazitäten ausgereizt“, sagte er. In den kommenden Wochen sollen darum auch neue Ordnungskräfte starten.
Das Mannesmannufer soll als Treffpunkt für die Autoposer-Szene
am Osterwochenende abgesperrt werden. Tagsüber werden Verkehrskadetten die Sperre kontrollieren, abends ein Sicherheitsdienst. Langfristig sollen die Bodenschwellen um zwei Zentimeter erhöht und eine feste Schranke installiert werden, durch die nur Anwohner kommen.
In der Politik werden die Maßnahmen kontrovers diskutiert. „Die Tuning-Szene lacht sich kaputt“, sagte Martin Volkenrath (SPD). Seiner Meinung nach müsse das Mannesmannufer komplett neu verteilt werden. „Autos gehören da nicht hin“, sagt Volkenrath. Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) plädiert für eine vollständige Sperrung. Corona habe das Problem mit den Autoposern, das bereits seit mehreren Jahre bestehe, nur verschärft, sagt sie. Norbert Czerwinski (Grüne) mahnte, auch den Medienhafen bei den Kontrollen in den Blick zu nehmen.