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„Tag der Logistik“auch digital ein Erfolg
Mit 444 Teilnehmern, 16 Unternehmen, zwei Hochschulen und umfangreichem Bühnenprogramm fand der „Tag der Logistik“statt.
NEUSS Der Tag der Logistik, eine Initiative der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und in Neuss mit Unterstützung der Logistikregion Rheinland umgesetzt, ging jetzt zum achten Mal über die Bühne. War sonst der historische Güterbahnhof Gare du Neuss der Veranstaltungsort, wurden von den Organisatoren in diesem Jahr pandemiebedingt digitale Wege eingeschlagen.
444 Schüler ab Klasse 8 nahmen am Donnerstag an der Veranstaltung teil: Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm, konnten sie die virtuellen Stände von 16 Unternehmen aus der Logistik-Branche besuchen. Dazu gehörten die in Neuss ansässigen Unternehmen 3M Deutschland, Fiege oder Dachser, die zum Beispiel zum Berufskraftfahrer oder Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen ausbilden, aber auch die Bundesagentur für Arbeit. Zudem gaben die Europäische Fachhochschule (EUFH) und die Rheinische Fachhochschule (RFH) Köln, die beide Standorte in Neuss haben, Impulsvorträge oder standen für Fragen zu ihren Angeboten – direkt gestellt oder per Chat – zur Verfügung. Unter anderem besteht die Möglichkeit eines dualen Bachelorstudiums oder einem Bachelorabschluss im Fach Logistikmanagement.
Mitorganisator Thomas Klann, Leiter des Arbeitskreis Logistik bei der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) Neuss, zeigt sich erfreut über die Resonanz: „Nachdem
wir im Jahr 2020 nach dem Corona-Ausbruch kurzfristig absagen mussten, freuen wir uns natürlich, dass dieses Mal so viele Schüler unserer Einladung gefolgt sind.“Interessant dabei: Waren es sonst überwiegend Teilnehmer von Sekundar-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen, loggten sich in diesem Jahr überproportional viele Gymnasiasten ein. „Vielleicht sind die Gymnasien doch besser mit digitalen Endgeräten und WLAN-Anschlüssen ausgestattet, so dass die Teilnahme an virtuellen Veranstaltungen hier erleichtert ist“, nennt Klann eine mögliche Erklärung.
Unter dem Dach der bundesweiten Initiative Tag der Logistik wird versucht, junge Menschen an die Branche heranzuführen und ihnen die Möglichkeit der Erkundung des
Berufsfelds zu geben. Aber auch die Unternehmen nutzen den Tag gerne, sind sie doch stets auf der Suche nach Nachwuchskräften.
Das landesweite Übergangssystem zwischen Schule und Beruf – Kein Abschluss ohne Anschluss (kurz: KAoA) – setzt genau da an: Gezielte Förderangebote sollen die berufliche Orientierung erleichtern und nach der Schule möglichst rasch Anschlussperspektiven für Berufsausbildung oder Studium eröffnen. Da ist es wichtig, dass die Angebote und die Schüler zusammenkommen.
Mit einem digitalen Bühnenprogramm wurden die Präsentationen der Unternehmen und Hochschulen ergänzt: In zwölf Impulsvorträge berichtete zum Beispiel der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe
(CDU) in einer „aktuellen Stunde Logistik aus Berlin“, der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer stellte die Bedeutung des Logistikstandorts Neuss heraus und Barbara Edelhagen erläuterte die Logistik des Impfzentrums des Rhein-Kreis Neuss, inklusive der Logistik zur Beschaffung eines Impftermins.
Der Logistiktag 2021 stand unter dem Motto „Vom Klicken bis zum Klingeln“. Denn: Online-Bestellungen boomen und selbst die Lebensmittel vom Supermarkt um die Ecke werden bestellt und dann bis an die Haustür gebracht. Die sogenannte letzte Meile, also der Weg vom Auslieferungswagen an die Wohnungstür, ist dabei ein wichtiges Thema, wie Natalie Schmiede, Geographie-Doktorandin an der Universität Gießen, in ihrem Vortrag herausstellte. Sie hat für Paketsendungen ein neues Belieferungs- und Retourenmodell entwickelt.