Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Vergesst die Kinder nicht noch einmal!
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sah jüngst ob des anziehenden Impftempos „Licht am Ende des Tunnels“. Und ja, wenn man sich beispielsweise den Sieben-Tage-Schnitt der verabreichten Impfungen je 100 Bürger anschaut, liegt Deutschland inzwischen weltweit auf Platz zwei hinter Kanada.
Grundsätzlich war es richtig, zu Beginn mit dem knappen Impfstoff diejenigen zu versorgen, die besonders gefährdet sind, alte Menschen in Pflegeheimen beispielsweise und besonders schwer Erkrankte. Allerdings beschleicht einen derzeit der Verdacht, dass die Kinder in dieser Pandemie einmal mehr vergessen werden könnten. Dass auch Jugendliche und Kinder an die Reihe kommen würden, zeichnet sich bereits seit Längerem ab. Und da die Bundesregierung jedem Bürger bis Ende September ein Impfangebot versprochen hat, war der Zeitplan fix. Doch erst vor wenigen Tagen haben sich die Gesundheitsminister der Länder überhaupt darauf verständigt, dass man Konzepte dafür erarbeiten wolle. Da werden ungute Erinnerungen an die erste Phase der Pandemie wach, in der Schulen und Kitas geschlossen, die Spielplätze gesperrt, aber die Kneipen geöffnet waren. Schon damals war der Eindruck, dass Kinder und Jugendliche hierzulande keine vernünftige Lobby haben.
Während die Chefin des Verbands der Amtsärzte jüngst warnte, man dürfe die Kinderärzte mit dieser immensen Aufgabe nicht alleinlassen, ist es erst einmal ein beruhigendes Zeichen, dass sich die Kinderund Jugendmediziner im Land zutrauen, den Nachwuchs gegen Corona zu impfen. Die Politik muss nun zu ihrem Wort stehen und auf die schnelle Erarbeitung eines Konzepts eine schnelle Umsetzung folgen lassen. Damit am Ende wirklich jeder Bürger ein Impfangebot bekommt.
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