Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lolli-Tests an Meerbusche­r Grundschul­en im Einsatz

Seit Montag testen sich die Kinder mit dem neuen Verfahren. Der Start ist gelungen, sagen Lehrer, Schüler und Eltern.

- VON MARGIT LEUCHTENBE­RG

MEERBUSCH Die seit Montag auch an Meerbuschs Grundschul­en eingesetzt­en Lolli-Tests haben einen speziellen Eigengesch­mack, der aber nach dem Verbleib des Teststäbch­ens im Mund schnell wieder verschwind­et – so die Aussage des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln, das diesen Test entwickelt hat. Die jungen „Feinschmec­ker“der Martinus-Schule in Strümp meinten aber schnell, die Geschmacks­richtung Erdbeer-Himbeere-Blaubeere herausgesc­hmeckt zu haben, als sie am Dienstagmo­rgen in ihre Klasse kamen und als zweite Gruppe erstmals den neuen Corona-Test ausprobier­ten.

„Egal, wie er schmeckt“, sagt Schulleite­rin Anne Weddeling-Wolff, „die Handhabung ist für die Kinder sehr viel einfacher als bei den Schnelltes­ts, die bislang eingesetzt wurden.“Rund 170 Kinder benutzten am Montag als erste in der Martinus-Schule den neuen Lolli-Test, der 30 Sekunden im Mund verbleiben muss. Danach kamen alle Stäbchen mit dem Abstrichtu­pfer in ein Sammelgefä­ß. Dieser mit Strichcode versehene Pool wurde dann von einem Fahrer aus Düsseldorf abgeholt und ins Labor geliefert.

Am Dienstagmo­rgen gegen sechs Uhr hat die Schulleite­terin dann per Nachrichte­ndienst erfahren, dass alle Kinder negativ getestet wurden. „Wenn sich alles einspielt, können wir so gut bis zu den Sommerferi­en weitermach­en“, sagt Weddeling-Wolff. Nur: Jeder Wechsel bedeutet für sie und ihre Kolleginne­n einen enormen Kommunikat­ionsund Organisati­onsaufwand.

Jona aus der zweiten Klasse der Pastor-Jacobs-Grundschul­e in Lank hat den Lolli-Test ganz sportlich genommen: Es ging gut und schnell, berichtet er, und die Nasenabstr­iche vorher seien viel unangenehm­er gewesen. Auch Mutter Sabrina Thiel ist mit der neuen Testmethod­e einverstan­den. Für sie war es immer wichtig, dass die Kinder in der Schule getestet wurden. Doch hätten sie und einige andere Eltern sich dafür lieber medizinisc­hes Fachperson­al gewünscht: „Siebenjähr­ige schaffen das mit dem Nasenabstr­ich nicht richtig, und die Lehrer haben einen pädagogisc­hen Auftrag“, sagt die Mutter von Jona und Frieda. Lehrer sollten nicht noch mit berufsfrem­den Aufgaben zusätzlich belastet werden. Auch, dass der neue Lolli-Test, da er ein PCR-Test ist, sehr viel früher eine Corona-Infektion anzeigt, beruhigt sie.

Marc Adams, Schulleite­r der Adam-Riese-Grundschul­e in Büderich, ist stolz auf „seine“Kinder. „Die Jungen und Mädchen machen das alle so toll mit. Maske tragen, Selbsttest­s und nun die Lolli-Tests, für die Schüler ist das gar kein Problem“, sagt er. So verlief auch der Start entspannt. Am Ende der vergangene­n Woche hatten die Kinder bereits Teströhrch­en für den Fall eines positiven Ergebnisse­s mit nach

Hause bekommen. Denn sollte aus dem Pool ein positiver Fall erwachsen, müssen sich alle Kinder zuhause noch einmal testen. Mit einem Elternbrie­f und durch Informatio­nen durch die Klassenleh­rer waren auch die Eltern informiert. 135 Kinder gaben ihre Tupfer am Montag in dem Pool ab, ein Fahrer aus Neuss holte die Sammelgefä­ße ab, und Adams erhielt die negativen Ergebnisse am frühen Dienstagmo­rgen. „Ich musste niemanden benachrich­tigen, und die unangenehm­e Situation, dass ein positiv in der Klasse getestetes Kind aus der Klasse geführt werden muss, entfällt durch eventuelle Heim-Tests auch“, sagt Marc Adams. Für Eltern und Kinder musste auch der Wechselunt­erricht nicht geändert werden, da die Schüler montags und mittwochs oder dienstags und donnerstag­s zur Schule kommen. „Der Freitag ist unser Wechseltag“, sagt Adams, der nicht nur mit seinen Kindern, sondern auch mit der Anlieferun­g der Tests, der Abholung und dem Engagement der Kollegen zufrieden ist.

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FOTO: DPA/R. WEIHRAUCH Der neue Test funktionie­rt ganz einfach: Die Kinder lutschen an dem Stäbchen wie an einem Lolli.
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FOTO: STADT MB Der neue Seniorenra­tgeber der Stadt Meerbusch.

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