Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Krise hat Gemeinschaftsgefühl gestärkt
Der Alltag mit Corona hat im Johanniter-Stift in Büderich viel verändert – für Bewohner und Mitarbeiter.
BÜDERICH (RP) Mit der Corona-Krise ist die Arbeit der Pflegenden sichtbar geworden und wurde mehr, aber vor allen Dingen auch öffentlich gewürdigt. „Auch unser Pflegepersonal arbeitet mit einem umfangreichen Fachwissen, mit viel Erfahrung und großer Empathie“, sagt Detlef Wacker, Leiter des Johanniter-Stift in Büderich. Anlässlich des internationalen Tages der Pflege am heutigen 12. Mai möchte er „einmal mehr auf ihren herausragenden Einsatz, gerade auch in Corona-Zeiten, aufmerksam machen.“
Rund 12.000 Pflegende arbeiten im Johanniter-Verbund in den Seniorenhäusern, in den Kliniken oder in der ambulanten Pflege. 76 von ihnen sind im Johanniter-Stift in Büderich tätig. „Sie alle zeichnet ein hohes Maß an Professionalität aus“, erklärt der Einrichtungsleiter. „Das ermöglicht es ihnen, schnell und versiert auf neue Herausforderungen zu reagieren. Beispielsweise als sich durch Corona in den Einrichtungen viel veränderte – immer wieder und oft von einem Tag auf den anderen.“
Eine dieser Pflegefachkräfte ist Elena M. Sie arbeitet im Johanniter-Stift im Wohnbereich zwei und berichtet: „In unserer Arbeit hat Corona eine komplette Umstellung bewirkt. Von heute auf morgen hat sich alles geändert. Zusammen und im Team mit allen Mitarbeitern der Einrichtung haben wir diese Herausforderung gemeistert, ohne uns zu infizieren.“Für die Bewohner mit Demenz sei die Situation besonders schwierig gewesen, erzählt sie. „Sie haben nicht verstanden, was vor sich ging. Sie hatten etwa Schwierigkeiten, uns zu erkennen.“Auch für das Personal sei die Situation nicht einfach. „Für uns selbst war die Situation physisch und psychisch sehr belastend. Hinzu kam die Notwendigkeit, Abstand zu halten – von unseren Bewohnern und auch von den Kollegen, mit denen man sich sonst in den Pausen austauschen konnte“, sagt die Pflegefachfrau. „All das fiel weg. Inzwischen haben wir als Team aber alles gut verarbeitet. Die Krise hat unser Gemeinschaftsgefühl sogar noch gestärkt.“Immer wieder werde sie auch gefragt, ob sie ihren Beruf nach anstrengenden Corona-Monaten denn noch weiterhin ausüben möchte. Elena M. antwortet: „Einfach war es nicht. Aber ich stehe nicht allein da. Wir sind hier ein richtig gutes Team, das professionell arbeitet und füreinander einsteht. Wir können uns aufeinander verlassen. Professionalität und Kollegialität – einfach eine solidarische Gemeinschaft. Das ist es, was uns durch die Corona-Krise trägt.“