Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Neue Anforderungen an Wohnung und Büro
Es sind nicht nur die Folgen der Pandemie, die die Zukunft der Immobilie verändern. Trends wie Homeoffice, neues Kaufverhalten und Nachhaltigkeit beeinflussen bereits seit einiger Zeit die Nachfrage. Corona hat die Entwicklung verstärkt, sagen Experten.
„Wohnen ist eine variable Größe“– dieses Zitat greift Maria Beck, Kommunikationsberaterin und Moderatorin der zweiten Talkrunde, beim virtuellen Netzwerktreffen „Düsseldorf IN“aus der ersten Runde auf und gibt damit ihren Gesprächspartnern die Vorlage für den Austausch. „Die Lebensentwürfe sind bunter geworden“, sagt Dr. Michael Meyer, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Düsseldorf. Als Beispiel nennt er Menschen, denen das Haus zu groß geworden ist, andere wollen die Infrastruktur der Stadt stärker nutzen. So entstehe ein Bedarf nach Flexibilität.
„Das Anspruchsverhalten ändert sich ständig“, bestätigt Thomas Schüttken, Geschäftsführer von Böcker-Wohnimmobilien. Während viele Deutsche eine Immobilie einmal im
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Leben kaufen und halten wollen, sei die Immobilie eigentlich ein „handelbares Gut“, mit dem man Geld ansparen und auch verdienen könne. Beide Experten sind auch überzeugt davon, dass der Homeoffice-Trend zu Veränderungen führt. Die Menschen würden es schätzen, Besprechungen schnell von zu Hause aus zu machen, statt lange anzufahren, sagt Meyer. Wenn sie nur zwei, drei Tage in die Stadt fahren müssten, zögen sie auch ins Umland, fügt Schüttken hinzu.
Auf das Lebensphasenmodell greift Maria Beck zurück mit der Frage: Worauf sollten Immobilieninteressenten im Alter über 50 achten? Perspektivisch könne man auf Barrierefreiheit achten oder ein Gästezimmer einplanen, regt Meyer an. Oder man könne ein kleines Appartement in der Wohnung für eine Pflegekraft einplanen, ergänzt Schüttken. Aber sind haben in der Corona-Zeit unsere Aluminiumprofile umgebaut und produzieren nun Desinfektionsständer und alles rund um Hygienemaßnahmen. Da unsere Kunden es gewohnt sind, von uns alles von A bis Z zu beziehen, hat sich unser Produktportfolio rasant erweitert, sodass wir mittlerweile vom Desinfektionsständer und Desinfektionsmittel über Masken und Schutzbekleidung bis hin zu Selbsttests die gesamte Bandbreite anbieten können. Unsere neue Website wird Sie in Kürze über alle Neuigkeiten informieren: www.xline-system.de
Immobilien nicht mittlerweile zu teuer? Gibt es eine Blase?„Die Preise steigen, weil die Nachfrage höher ist als das Angebot“, entgegnet Schüttken. Und beide Experten verweisen darauf, dass Düsseldorf im Vergleich mit europäischen Metropolen oder mit München immer noch günstiger sei.
Neue Konzepte für Quartiere Um die Zukunft der Stadtviertel und der Gewerbeimmobilien geht es in der dritten Talkrunde, moderiert von Nicole Lange, Leiterin der Lokalredaktion Düsseldorf der Rheinischen Post. Wurden früher Stadtteile nach Nutzungsart getrennt – hier Wohnen, da Gewerbe – durchmische sich heute die Nutzung, schildert Max Schultheis, City Lead Düsseldorf/Rhein&Ruhr beim Immobiliendienstleister CBRE. Düsseldorf liefere dafür eine „hervorragende Blaupause“ mit der Innenstadt, in der vieles fußläufig erledigt werden kann. Außerdem biete die Stadt viele funktionierende Unterzentren. Manche Immobilien müssen allerdings an neue Anforderungen angepasst werden.
Stadtsparkasse: Rat rund um Immobilien
„Als regional verwurzeltes Kreditinstitut kennen wir den Immobilienmarkt in und um Düsseldorf ganz genau. Mit unserem ganzheitlichen Beratungsansatz unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden in allen Fragen rund um das Thema Wohnimmobilie. Persönlich und individuell helfen die Experten der Stadtsparkasse dabei, die Wunschimmobilie zu finanzieren – oder bei Bedarf auch den richtigen Käufer für die eigene Immobilie zu finden. Daneben beraten wir ebenso hinsichtlich staatlicher Fördermöglichkeiten und beantragen die entsprechenden Darlehen. Als kompetenter und vertrauensvoller Partner stehen wir mit unserem Know-how und unseren regionalen Marktkenntnissen zur Verfügung.“
Dr. Michael Meyer, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Düsseldorf
Wenn sie etwa nicht mehr zeitgemäß als Büro genutzt werden könne, prüfen die Eigentümer, ob neue Nutzungen wie Wohnen, Einzelhandel oder auch Mischungen möglich sind, erklärt Claudia Roggenkämper,
Partnerin bei HPP-Architekten, „es gibt jede Menge Möglichkeiten“. Handelsunternehmen beteiligen sich gerne an Planungen und sind an gemischt genutzten Quartieren interessiert, wie Stephan Zwierzynski,
Leiter Immobilien Region West bei Lidl Deutschland, schildert. Dabei könne es zunächst auch zu Nutzungskonflikten kommen etwa zwischen Lieferverkehr und der Mobilität der Kunden. „Das muss alles vernünftig geplant werden“, sagt Zwierzynski.
Selbst ein Bürostandort wie der Seestern könne durchmischt werden, sind sich die Gesprächsteilnehmer einig. Das brauche allerdings Zeit, meint Schultheis. Und es müsse dann auch Einzelhandelsangebote geben, sagt Claudia Roggenkämper. Generell müssten alle Nutzungen zusammen betrachtet werden, fügt Zwierzynski hinzu. Nach seiner Beobachtung besuchen die Kunden die Lidl-Geschäfte sowohl auf dem Weg zur Arbeit wie auf dem Rückweg nach Hause. „Urbane Nähe heißt für uns: Nähe zum Wohnort und zum Arbeitsort.“