Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Hipster-Liebling „Pokebowl“erreicht Krefeld
In der Innenstadt gibt es jetzt ein Bowl-Restaurant. Im „Bowl-Zone“gibt es asiatische oder mediterrane Komponenten zur Auswahl.
Die gastronomische Landkarte Krefelds ist um einen asiatischen Farbtupfer reicher. An der Markstraße 54 hat Pretheeb Jeganathan seine „Bowlzone“eröffnet. Endlich, möchte man fast sagen: Denn in vielen Städten sind Bowl-Restaurants längst ein Renner. Bowls stammen aus Asien und haben vor einigen Jahren den Sprung nach Europa geschafft. Besonders unter jungen Leuten sind Bowls seit einiger Zeit sehr angesagt, diese Form des Essens ist „hipp“.
Auf den hungrigen Esser kommt zunächst ein bisschen Arbeit zu, denn Bowls werden individuell zusammengestellt, in gewisser Weise komponiert. Zunächst gilt es die Basis zu bestimmen, Reis oder Nudeln stehen – wie man es aus der asiatischen Gastronomie kennt – bereit, aber auch Couscous oder Humus sind in der „Bowlzone“möglich.
Komponente 2 ist mit „Obst, Gemüse
oder Salat“überschrieben. Sojasprossen, Granatapfel oder den koreanischen Kimchikohl stehen auf der nicht weniger als 18 Positionen umfassenden Karte.
Bei Komponente 3 geht es um Protein und hier finden sich unter anderem Lachs, Hähnchenstreifen oder auch der vegane Tofu. Vor der 4. und 5. Komponente heißt es, „Fast geschafft“: Denn jetzt gilt es nur noch das Topping und die Saucen festzulegen. Nussmix und Mango Chili stehen hier neben vielem Exotischem.
Und für den, der angesichts der Variantenvielfalt orientierungslos ist, hält Pretheeb Jeganathan zwei
Lösungen bereit. „Natürlich beraten wir bei der Zusammenstellung“, sagt der 26-jährige ausgebildete Koch, dessen Eltern als hinduistische Angehörige der tamilischen Minderheit 1984 vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka (damals Ceylon) nach Deutschland flohen. Zudem offeriert die Speisekarte aber auch fertig zusammen gestellte Bowls. Die Sweet Bowl etwa führt Mango, Wakame Süßkartoffel, gefrorene Beeren, Kokusnussstreifen, Gurken, Cranberrys und Avocado in einer Schüssel zusammen. Kostet klein 8,49 Euro, in mittlerer Größe 9,49 Euro. Bowls werden grundsätzlich kalt gegessen. Die Bowlzone hält aber auch einen Wok bereit, in dem die zusammengestellten Speisen auf Wunsch mit roter, gelber oder grüner Currypaste heiß zubereitet werden können.
Das Faible für asiatische Speisen hat Pretheeb Jeganathan nicht nur wegen seiner tamilischen Wurzeln sondern auch auf Grund seiner vorherigen Tätigkeit im Minh Sushi am Schroershof. Übrigens bietet er auch sogenannte Poke-Bowls an, die aus dem pazifischen Raum stammen und auf rohem Fisch basieren.
Die Speisen der Bowlzone gibt es aktuell nur zum Mitnehmen oder mit Lieferservice. Und dabei soll es auch vorerst bleiben. Denn im hinteren Teil des kleinen Ladenlokals ist auf rund 20 Quadratmetern noch ein Asiamarkt untergebracht. „Hier können unsere Kunden einen Großteil der Produkte, die wir verarbeiten, kaufen und zu Hause Gerichte nachkochen“, sagt der Inhaber, der sich aber vorstellen kann, ein in der Nähe liegendes Ladenlokal als Gastraum anzumieten oder – wenn wieder zulässig – Außengastronomie anzubieten. Dieses autofreie – zwischen Breite und Wiedenhofstraße gelegene – Stück der Markstraße erfährt gerade durch die Eröffnung zahlreicher kleinerer gastronomischer Betriebe eine Aufwertung.