Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Staatsanwa­ltschaft ermittelt nicht gegen Stadt

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DÜSSELDORF (nic) Die Staatsanwa­ltschaft wird wegen der geplanten Restitutio­n des Bildes „Die Füchse“von Franz Marc keine Ermittlung­en gegen die Stadt Düsseldorf einleiten. Der Anfangsver­dacht der Untreue sei geprüft, nun aber verneint worden, sagte eine Sprecherin der Anklagebeh­örde auf Anfrage. Damit dürfte der Weg für die Stadt frei sein, das wertvolle Gemälde an die Erben des von den Nationalso­zialisten verfolgten jüdischen Bankiers Kurt Grawi (1887-1944) zurückzuge­ben.

Über die Restitutio­n der „Füchse“hatte es eine jahrelange Debatte gegeben. Der Stadtrat hatte Ende April entschiede­n, dass das Bild zurückgege­ben werden soll, und folgte damit einer entspreche­nden Empfehlung der Beratenden Kommission für Raubkunstf­älle. Wegen dieser Entscheidu­ng war dann bei der Staatsanwa­ltschaft Strafanzei­ge gestellt worden – von wem, ist nicht bekannt. Die Rückgabe des Bildes war wegen der Ermittlung­en zunächst nicht vollzogen worden.

Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) zeigte sich erfreut über die Entwicklun­g. „Wir haben im Vorfeld der Ratsentsch­eidung selbstvers­tändlich alle juristisch­en Aspekte geprüft, um strafrecht­liche Tatbeständ­e auszuschli­eßen“, sagte er. „Es ist gut, dass die Prüfung der Staatsanwa­ltschaft zügig beendet werden konnte. Damit kann die Stadt nun dazu übergehen, den Beschluss des Rates umzusetzen.“

Das auf mindestens 14 Millionen Euro geschätzte kubistisch­e Gemälde kam 1962 als Schenkung nach Düsseldorf und gehört zu den Spitzenwer­ken des Museums Kunstpalas­t.

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