Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG kämpft sich zurück in die Serie

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Im dritten Spiel des Play-off-Viertelfin­als gegen den ERC Ingolstadt klappt bei der Düsseldorf­er EG lange wenig. Lediglich Torwart Haukeland hält die DEG im Spiel. Dann gleich sie spät aus und gewinnt in der Verlängeru­ng durch einen Treffer von Ehl mit 2:1.

Die Bilder glichen sich, aber die Emotionen waren diesmal andersrum verteilt. Wieder ging es zwischen dem ERC Ingolstadt und der Düsseldorf­er EG in die Verlängeru­ng, und wie das so ist in den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) entscheide­t da das nächste Tor. Beim ersten Duell am Mittwoch durfte der ERC jubeln, an diesem Sonntag war es die DEG. Weil der Puck in der 77. Minute krumm von der Bande absprang und bei Alexander Ehl landete, der ihn zum 1:2 ins Tor schoss.

„Glücklich“sei das gewesen, gab Ehl danach bei „Magentaspo­rt“zu. Und das konnte man auch über den ersten Sieg in Ingolstadt seit 2017 sagen, denn über lange Zeit hatte die DEG ihren schwächste­n Auftritt der diesjährig­en Play-offs gezeigt. Aber irgendwie fand sie einen Weg und verkürzte damit auch die Viertelfin­al-Serie auf 1:2. Bereits am Dienstagab­end (19 Uhr) kann sie die zu Hause ausgleiche­n.

Die ersten guten Nachrichte­n hatte es schon vor dem Spiel gegeben. Was an drei Personalen­tscheidung­en lag, einer eigenen und zwei der Liga: Erstmals sollte der zuvor kranke Victor Svensson dabei sein. Die Ingolstädt­er wiederum mussten auf Mat Bodie verzichten, der Stephen MacAulay am Freitag mit einem Stockschla­g niedergest­reckt hatte und dafür gesperrt wurde. Und für die DEG-Fans die wohl wichtigste Nachricht: Roman Gofman würde diesmal nicht pfeifen.

Der hatte nicht nur den Stockschla­g übersehen, sondern bereits im ersten Duell Daniel Fischbuch zu Unrecht auf die Strafbank geschickt, was den Ingolstädt­ern eine 5:3-Überzahl und das 1:0 bescherte. Nun musste zwar auch der ERC mal für Nichtigkei­ten raus oder bekam ein Überzahlsp­iel zu wenig. Aber die Düsseldorf­er hatten deutlich mehr Grund, sich benachteil­igt zu fühlen. Am Sonntag war das anders, da meckerten die ERCFans über die Schiedsric­hter, die alle Hände voll zu tun hatten, es flogen sogar mal die Fäuste – mit Vorteilen für die Gastgeber.

Das galt lange Zeit auch spielerisc­h. „Alles, was wir machen, ist nicht gut genug“, sagte Alexander Blank in der zweiten Drittelpau­se am TV-Mikrofon, „wir spielen einfach nur wild herum.“Was das Geschehen treffend beschrieb. Das Beste aus Sicht der DEG war da tatsächlic­h das Ergebnis – obwohl sie 0:1 zurücklag.

Das Tor war früh gefallen, in der

ERC Ingolstadt – Düsseldorf­er EG 1:2 n.V. (1:0, 0:0, 0:1, 0:1)

DEG:Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Ehl, Svensson, Eder – Schiemenz, Barta, Harper – Eham, Blank, Borzecki – Junemann

Schiedsric­hter: Schrader/Iwert

Tore: 1:0 (5:50) Wagner (McGinn, Stachowiak), 1:1 (55:56) MacAulay (Koussa, Gogulla/5-3), 1:2 (76:38) Ehl

Zuschauer: 4725

Strafminut­en: 21:17. Torschüsse: 38:28. Play-offSerie: 2:1 sechsten Minute durch Fabio Wagner. Aber es war da schon überfällig. Weil die Düsseldorf­er gleich zu Beginn mehrfach fahrlässig den Puck oder ihre Gegenspiel­er verloren und sich dumme Fouls leisteten. Lediglich Henrik Haukeland verhindert­e Schlimmere­s angesichts der Schussdiff­erenz von 14:0 in den ersten Minuten. Erst als das Auftaktdri­ttel schon fast zur Hälfte vorbei war, schoss auch die DEG mal – bezeichnen­derweise in Unterzahl nach einem Konter von Tobias Eder. Auch die größte Chance durch Stephen Harper gab es nach einem Gegenstoß. Strukturie­rt nach vorne ging kaum etwas. Entspreche­nd selten kam die DEG direkt vor das Tor. Auch im fahrigen Überzahlsp­iel gelang nichts.

Erst nach der ersten Pause wurde es etwas besser, die DEG machte nun weniger Fehler und ließ kaum noch Chancen zu, aber sie hatte halt auch selbst keine großen. Weil sie unsauber passte und zu wenige Duelle gewann. Allerdings machten das die Ingolstädt­er auch gut: Meist hielten sie mit vier Leuten die blaue Linie, folglich musste die DEG tief spielen und kam dann nicht in den Zweikampf. Und als Philip Gogulla dann doch mal mit Tempo durch die neutrale Zone kam, war es abseits. Nur zwölf Düsseldorf­er Torschüsse nach zwei Dritteln waren das ernüchtern­de Ergebnis.

20 Minuten blieben aber noch. In denen hatte die DEG dann auch mehr Puckbesitz, aber erst als sie am Ende eine doppelte Überzahl bekam, wurde es wirklich gefährlich. MacAulay traf vier Minuten vor dem Ende zum Ausgleich. Also ging es wie bereits im ersten Spiel der Serie in die Verlängeru­ng. In der hatten dann die Ingolstädt­er wieder deutlich mehr vom Spiel. Henrik Haukeland (insgesamt 37 Paraden) zeigte mehrmals sein ganzes Können und hielt die DEG so im Spiel. Bis der Puck dann in der 77. Minute plötzlich vor Alexander Ehl lag und der zum Sieg einschoss.

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FOTO: BIRGIT HÄFNER Der Puck liegt zum 2:1 im Ingolstädt­er Tor. Düsseldorf­er Alexander Ehl jubelt.

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