Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Borussia macht Platz eins klar
Die Düsseldorfer werden als Spitzenreiter in die Play-offs gehen.
Die Borussia bleibt die Nummer eins in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) bis zum Ende der Hauptrunde. Dafür sorgte der 3:1-Erfolg über den Tabellensiebten TTC Neu-Ulm am drittletzten Hauptrundenspieltag. Die Ulmer hatten zwar keine Chance mehr, die Play-offs zu erreichen, zeigten sich aber von ihrer besten Seite. Wohl auch, weil sich das Trio Lev Katsman, Vladimir Sidorenko und Maksim Grebnev für neue Arbeitgeber empfehlen wollte. Neu-Ulm hat für die kommende Spielzeit keine Bundesliga-Lizenz beantragt. So kam es zu einem sportlich attraktiven Duell vor 1100 Zuschauern.
Anton Källberg war der Ausflug zum Singapore Smash, dem weltweit am besten dotierten Weltranglistenturnier in der Vorwoche, nicht anzumerken. Trotz der weiten Reise aus dem asiatischen Raum zurück an den Rhein war er spritzig, flink auf den Beinen und beweglich. Das musste er auch, denn sein Gegenüber Lev Katsman spielte erstaunlich stark. Der Russe in Neu-Ulmer Diensten war mit einer bisherigen Saisonbilanz von 3:17-Einzelsiegen in den Arag Center Court gekommen, Källberg hatte 15:3 Siege erspielt. Doch ein leichter Sieg für den Düsseldorfer wurde es nicht. Katsmann war erstaunlich ballsicher, zeigte sein Können im kurzen Spiel und hinter dem Tisch. Katsman zwang Källberg dazu, sich zu konzentrieren und fokussiert seiner Arbeit nachzugehen. Nur so konnte der Schwede in Borussia Diensten die Oberhand behalten.
Borussias Youngster Kay Stumper hat die Bundesligapause während des Singapur Smashs genutzt, um körperlich wieder fit zu werden. Von der Rückenverletzung, die ihn zuletzt auch zur Aufgabe gegen den Mühlhauser Daniel Habesohn gezwungen hatte, war nichts mehr zu sehen. Und doch ist Stumper noch von der Form des Saisonbeginns, als er sieben Siege in Serie erspielte, entfernt. Dass er Talent und Können besitzt, zeigte der 20-Jährige auch gegen Maksim Grebnev, doch dem Düsseldorfer fehlt es derzeit an der Konstanz auf hohem Niveau. So konnte der zweite Russe im TTCDress zum 1:1 ausgleichen.
Dang Qiu, der ebenfalls beim Singapore Smash aktiv war, machte mit Vladimir Sidorenko kurzen Prozess. Der amtierende Europameister Dang, hatte die Reisestrapazen und den Zeitunterschied ähnlich gut weggesteckt wie Källberg. So war der Borusse seinem Kontrahenten in allen Belangen überlegen.
Den Abschluss markierte Källberg. Gegen Grebnev musste er auch viel arbeiten und über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen. Der fünfte Satz war so hochklassig, dass es mehr als einmal Szenenapplaus gab, der zumeist Källberg galt.