Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Rath immer tiefer im Abstiegskampf
Der RSV klassiert gegen Fischeln die dritte Niederlage in Folge, belegt aber immer noch einen Nichtabstiegsplatz. Er spürt den Atem der Konkurrenten.
VSF Amern - SC West 0:2 Wenn es noch eines Beweises für die mannschaftliche Geschlossenheit des SC West bedurft hatte, dann hat die Mannschaft von Goran Tomic diesen am Sonntagnachmittag im Spiel in Amern erbracht. Beim 2:0Sieg über den Tabellendritten überzeugten die Oberkasseler nicht nur mit zwei sehenswerten Angriffen vor beiden Treffern, sondern in der Schlussphase auch mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit gegen auf das Anschlusstor drängende Platzherren. Dabei drohte gerade die Defensive kurz vor der Partie zur Achillesverse
zu werden, musste Goran Tomic neben Pechvogel Derrik Berko – der gerade erst von einer langen Verletzung genesene Innenverteidiger zog sich unter der Woche einen dreifachen Bänderriss zu – auch Neuzugang Dorian Osmanollaj ersetzen musste. Doch West ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Über Martin Wagner und Maciej Zieba drangen die Gäste Mitte des ersten Abschnitts in den Amener Strafraum ein, in dem Zieba letztlich nur durch ein Foul gebremst werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marco Lüttgen sicher.
Die drei Säulen im Spiel des
Oberliga-Absteigers waren kurz nach dem Seitenwechsel auch am 2:0 beteiligt. Diesmal war es Diyar Turan, der die Vorarbeit von Lüttgen verwertete (49.). Erwartungsgemäß nahm der Druck des VSF im Anschluss zu. Doch die neu formierte Abwehr mit Daichi Yamamoto und Kenneth Eligon im Zentrum hielt dicht.
„Wir haben heute wirklich nicht viel anbrennen lassen gegen einen eingespielten Gegner“, lobte Goran Tomic. Der Lohn: West zog mit dem Sieg nach Punkten mit den auf Rang fünf zurückgefallenen Amernern gleich.
Rather SV - VfR Fischeln 1:3 Dirk Schmidt hatte eine weiter Niederlage eigentlich auf den Index gesetzt. „Wir dürfen diese Partie auf keinen Fall verlieren“, hatte der Trainer des Rather SV vor dem Flutlichtspiel gegen den VfR Fischeln am Freitagabend gesagt. Doch sein ausgesprochenes Verbot verhallte irgendwo im Rather Wald. Nach der verdienten 1:3-Niederlage gegen die Gäste aus Krefeld, die vor dem Anpfiff einen Abstiegsplatz belegt hatten, rief Dirk Schmidt die Rather Zeitenwende aus: „Willkommen im Abstiegskampf.“
Bleibt nur zu hoffen, dass auch seine Schützlinge den Ernst der Lage nun schnell verinnerlichen. Denn geht es nach Dirk Schmidt, ist das bislang noch nicht geschehen. „Wir bestreiten immer noch zu wenig Zweikämpfe. Und die wenigen, die wir führen, gehen dann auch noch überwiegend verloren“, bemängelte der erfahrene Coach. Wie man es im Abstiegskampf richtig macht, zeigten hingegen die Gäste. „Sie haben gekratzt, gekämpft, gebissen. Fischeln wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen“, lobte Raths Trainer den aufmüpfigen Gegner, der zudem auch von neuerlichen Unzulänglichkeiten in der Rather Abwehr profitierte. Dort machten sich die Ausfälle von Stammkräften wie
Tobias Schmidt-Kessen oder Anes Danijali schmerzhaft bemerkbar. „Die nötigen Umstellungen im hinteren Bereich haben uns nicht gutgetan“, bemerkte Schmidt. So war der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer von Christian Bus (22.) auch zu wenig um Zählbares mit nach Hause zu nehmen.
Rath bleibt zwar auch nach der dritten Niederlage in Folge Tabellenachter, spürt nun aber den heißer werdenden Atem der dahinter liegenden Konkurrenten, die zudem ausnahmslos noch ein Spiel mehr auszutragen haben.