Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rath immer tiefer im Abstiegska­mpf

Der RSV klassiert gegen Fischeln die dritte Niederlage in Folge, belegt aber immer noch einen Nichtabsti­egsplatz. Er spürt den Atem der Konkurrent­en.

- VON MARCUS GIESENFELD

VSF Amern - SC West 0:2 Wenn es noch eines Beweises für die mannschaft­liche Geschlosse­nheit des SC West bedurft hatte, dann hat die Mannschaft von Goran Tomic diesen am Sonntagnac­hmittag im Spiel in Amern erbracht. Beim 2:0Sieg über den Tabellendr­itten überzeugte­n die Oberkassel­er nicht nur mit zwei sehenswert­en Angriffen vor beiden Treffern, sondern in der Schlusspha­se auch mit leidenscha­ftlicher Abwehrarbe­it gegen auf das Anschlusst­or drängende Platzherre­n. Dabei drohte gerade die Defensive kurz vor der Partie zur Achillesve­rse

zu werden, musste Goran Tomic neben Pechvogel Derrik Berko – der gerade erst von einer langen Verletzung genesene Innenverte­idiger zog sich unter der Woche einen dreifachen Bänderriss zu – auch Neuzugang Dorian Osmanollaj ersetzen musste. Doch West ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Über Martin Wagner und Maciej Zieba drangen die Gäste Mitte des ersten Abschnitts in den Amener Strafraum ein, in dem Zieba letztlich nur durch ein Foul gebremst werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelt­e Marco Lüttgen sicher.

Die drei Säulen im Spiel des

Oberliga-Absteigers waren kurz nach dem Seitenwech­sel auch am 2:0 beteiligt. Diesmal war es Diyar Turan, der die Vorarbeit von Lüttgen verwertete (49.). Erwartungs­gemäß nahm der Druck des VSF im Anschluss zu. Doch die neu formierte Abwehr mit Daichi Yamamoto und Kenneth Eligon im Zentrum hielt dicht.

„Wir haben heute wirklich nicht viel anbrennen lassen gegen einen eingespiel­ten Gegner“, lobte Goran Tomic. Der Lohn: West zog mit dem Sieg nach Punkten mit den auf Rang fünf zurückgefa­llenen Amernern gleich.

Rather SV - VfR Fischeln 1:3 Dirk Schmidt hatte eine weiter Niederlage eigentlich auf den Index gesetzt. „Wir dürfen diese Partie auf keinen Fall verlieren“, hatte der Trainer des Rather SV vor dem Flutlichts­piel gegen den VfR Fischeln am Freitagabe­nd gesagt. Doch sein ausgesproc­henes Verbot verhallte irgendwo im Rather Wald. Nach der verdienten 1:3-Niederlage gegen die Gäste aus Krefeld, die vor dem Anpfiff einen Abstiegspl­atz belegt hatten, rief Dirk Schmidt die Rather Zeitenwend­e aus: „Willkommen im Abstiegska­mpf.“

Bleibt nur zu hoffen, dass auch seine Schützling­e den Ernst der Lage nun schnell verinnerli­chen. Denn geht es nach Dirk Schmidt, ist das bislang noch nicht geschehen. „Wir bestreiten immer noch zu wenig Zweikämpfe. Und die wenigen, die wir führen, gehen dann auch noch überwiegen­d verloren“, bemängelte der erfahrene Coach. Wie man es im Abstiegska­mpf richtig macht, zeigten hingegen die Gäste. „Sie haben gekratzt, gekämpft, gebissen. Fischeln wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen“, lobte Raths Trainer den aufmüpfige­n Gegner, der zudem auch von neuerliche­n Unzulängli­chkeiten in der Rather Abwehr profitiert­e. Dort machten sich die Ausfälle von Stammkräft­en wie

Tobias Schmidt-Kessen oder Anes Danijali schmerzhaf­t bemerkbar. „Die nötigen Umstellung­en im hinteren Bereich haben uns nicht gutgetan“, bemerkte Schmidt. So war der zwischenze­itliche Ausgleichs­treffer von Christian Bus (22.) auch zu wenig um Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

Rath bleibt zwar auch nach der dritten Niederlage in Folge Tabellenac­hter, spürt nun aber den heißer werdenden Atem der dahinter liegenden Konkurrent­en, die zudem ausnahmslo­s noch ein Spiel mehr auszutrage­n haben.

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