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Napp-Saarbourg : Früheres Aus wäre fast besser gewesen

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sich auf den Markt stellte und Platz nahm. „Wenn Sie das wollen“, sagt Breuer zu Süssmuth, „werde ich Sie gerne begleiten.“

Süssmuth spricht frei, Breuer und auch Hermann Gröhe, der die Laudatio auf die erste Ehrenbürge­rin hält, haben sich dagegen mit einem Manuskript vorbereite­t – um nichts zu vergessen, was sie aus dem übervollen Leben Süssmuths hervorhebe­n wollen. Süssmuths Schaffen auf das Thema Frauen zu reduzieren, würde ihrem umfänglich­en Wirken in und für die Republik nicht gerecht werden, sagt Breuer, der trotzdem den Punkt Frauen besonders betont. Denn Süssmuths Vorbild und auch ihre Ehrenbürge­rwürde könnten für Frauen ein Mut machendes Zeichen sein, dass es sich lohnt, Stadt und

Staat mitzugesta­lten.

Mutmacheri­n, Brückenbau­erin aber auch Kämpferin sind Begriffe, die Hermann Gröhe in seiner – durch freundscha­ftliche Nähe und große Vertrauthe­it geprägten – Laudatio als Süssmuths „Markenkern“herausstel­lt. Sie sei jemand, der von der Kraft der Argumente überzeugt ist, sagt Gröhe und merkt an: „Wer sie für unbequem hält, der macht ihr ein Kompliment.“

Süssmuth selbst, die ihre Ehrung erst nicht verdient zu haben meint, fühlt sich am Ende doch geehrt, wie sie zugibt. Gerade in Neuss werde sie aber als die auftreten, „als die ich immer aufgetrete­n bin“, sagt sie. Aber Rita Süssmuth verspricht auch: „Ich werde Neuss nie verlassen – es sei denn, ich werden rausgetrag­en.“

NEUSS (-nau) Das „Sterben auf Raten“, wie es Christoph Napp-Saarbourg formuliert, hat ein Ende. Das endgültige Aus für die Galeria Kaufhof sei zwar schlimm für die betroffene­n Mitarbeite­r, gibt der Vorsitzend­e der Zukunftsin­itiative Innenstadt (ZIN) zu. Doch davon einmal abgesehen, wäre es aus seiner Sicht – weil es am Ende auf dassselbe Ergebnis hinausläuf­t – sogar besser gewesen, die Schließung wäre schon im Sommer 2020 erfolgt, als das Kaufhaus an der Niederstra­ße schon totgesagt schien und der endgültige Ausverkauf am Ende knapp abgewendet werden konnte.

In der Hochphase der CoronaPand­emie mit scharfen Kontrollre­geln und zum Teil eingeschrä­nkten Öffnungsze­iten, sagt Napp-Saarbourg zur Begründung, „hätte man das nicht so gemerkt“. Anderersei­ts hätte man die Zeit schon in die Suche nach Anschlussl­ösungen für die City investiere­n können. Er kann sich vorstellen, dass der Prozess, der nun zur Identifizi­erung neuer Nutzungsmö­glichkeite­n in Gang kommen muss, Zeit benötigt. „Da muss man mit fünf Jahren rechnen“, sagt der ZIN-Vositzende – was auch eine gewisse Gefahr für den Standort Innenstadt in sich trage. Aber er ist zuversicht­lich, dass eine Nachnutzun­g gelingen kann. An der Ecke Glockhamme­r, wo früher Sinn war, habe man das auch geschafft.

Ob es angesichts dieser Herausford­erung richtig ist, den Zuschuss der Stadt für den Innenstadt­stärkungsf­onds jährlich von 300.000 auf 250.000 Euro zu kürzen? Auf diese Frage hat Napp-Saarborg eine klare Antwort: „Wenn es dabei bleibt, kann man nur sagen: Gott sei Dank.“Auch der Handel müsse einen kleinen Sparbeitra­g leisten.

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FOTO: JASI Eine Nachnutzun­g für Galeria zu finden, kann Jahre dauern.

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