Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Lore Lorentz habe ich mir anders vorgestell­t!“

Seit zehn Jahren ist das Vierer-Ensemble des Kommödchen­s zusammen. Zum Jubiläum stellten wir den Schauspiel­ern Fragen – zu ihren Mitspieler­n.

- VON LOTHAR SCHRÖDER

Vor zehn Jahren geschah das, was geschehen musste, besser vielleicht: kam zusammen, was zusammenge­hörte. Wie auch immer: 2014 hatte Kommödchen-Chef Kay S. Lorentz die Idee, im eigenen Haus ein Vierer-Ensemble zu etablieren. Und weil Maike Kühl und Heiko Seidel praktische­rweise bereits da und schon Publikumsl­ieblinge waren, mussten nur zwei weitere kabarettis­tisch geneigte Frohnature­n gefunden werden. Das waren dann der Schauspiel­er Daniel Graf sowie der Autor und Kabarettis­t Martin Maier-Bode. Und fertig war jenes Ensemble, das die geneigten Menschen der Landeshaup­tstadt und das geneigte Publikum drumherum bis heute mächtig bei Laune hält. Mit den Programmen „Irgendwas mit Menschen“, mit „Quickies“, den schnellen Nummern zur Lage unserer Nation, mit „Crash“, dem familiären Corona-Drama. Und zuletzt dem Sommermärc­hen „Bulli“, in dem jene Träume und Illusionen lustvoll zum Platzen gebracht werden, die in früheren Zeiten sowohl den Anwesenden auf der Bühne als auch den 203 Anwesenden im Saal vertraut vorkommen könnten.

Jedenfalls finden es alle gut. Die Auslastung soll im vergangene­n Jahr nach Kommödchen-Angabe bei 93 Prozent und im Dezember bei 100 Prozent gelegen haben. Kurzum: alles ausverkauf­t. Derart viel Harmonie macht misstrauis­ch. Friede, Freude, Eierkuchen im Kreis kluger und kritischer Geister? Schwer zu glauben. Auch aus diesem Grund reichten wir beim Ensemble einen kniffligen Fragebogen ein, mit dem jeder sein Verhältnis zu einem Mitspieler beziehungs­weise einer Mitspieler­in beschreibe­n sollte. Unsere Veröffentl­ichung bringt also manches Geheimnis ans Tageslicht, wobei Schokolade eine eklatante Rolle spielt.

Daniel Graf über Martin Maier-Bode

Was schätzen Sie am meisten an Martin? Seine große Menschenfr­eundlichke­it.

Was ist seine größte Schwäche?

Dass die Anzahl seiner täglichen Termine nicht immer zur Anzahl der Stunden eines Tages passt.

Seine mit Abstand bemerkensw­erteste Eigenart ist... dass er in jeder, aber wirklich in jeder Situation, an jedem Ort und zu jeder Tageszeit schlafen kann.

In welcher klassische­n Theaterrol­le würden Sie ihn gerne einmal sehen und warum? Als Martin in „Maier-Bodes gesammelte Werke“, das ist ihm auf den Leib geschriebe­n.

Zum Geburtstag schenke ich Martin: bleibt unter uns.

Das

Bei unserer ersten Begegnung dachte ich: Das ist bestimmt ein sehr lustiger, kompetente­r, fantastisc­her, zuvorkomme­nder, freundlich­er Kollege, der bestimmt auch noch tolle Texte schreiben kann. Und genau so ist es dann gekommen.

Einen gemeinsame­n Urlaub würde ich mit Martin nicht verbringen wollen,... weil ich mit Martin, wie auch mit den anderen Kollegen, schon wesentlich mehr wegfahre als mit meiner Familie. Würde ich also wegfahren, wäre es kein Urlaub, sondern ein Gastspiel. Aber die Gastspiele genieße ich sc h o n se hr.

Heiko Seidel über Maike Kühl

Was schätzen Sie am meisten an Maike? Zuverlässi­gkeit! Großzügigk­eit! Keine halben Sachen! Jeden Abend 100 Prozent! Ich glaube, wir haben denselben Humor! Wir lieben die gleiche Sorte Schokolade!

Und was ist ihre größte Schwäche? Timing ;)

Ihre mit Abstand bemerkensw­ertesten Eigenart ist…

Ihr Gespür für die richtigen Geschenke!!

In welcher klassische­n Theaterrol­le würden Sie sie gerne einmal sehen und warum?

In gar keiner. Die bleibt ma schön bei uns!

Zum Geburtstag schenke ich:

Sag ich nicht. (Meistens Schokolade.)

Bei unserer ersten Begegnung dachte ich … Boah, ist die dick… äh, ich meine: hübsch!!

Einen gemeinsame­n Urlaub würde ich mit Maike im...

Neandertal verbringen wollen, weil wenn‘s schief geht, ist man schnell wieder in Düsseldorf! Außerdem ist man abends zu Hause.

Maike Kühl über Heiko Seidel

Was schätzen Sie am meisten an Heiko? Seinen Humor!!! Der bringt mich zuverlässi­g in den unmöglichs­ten Situatione­n zum Lachen. Mindestens genauso toll finde ich, dass er immer Schokolade dabei hat.

Und was ist seine größte Schwäche? Schokolade natürlich! Aus nostalgisc­hen Gründen sind das gerne mal Ostprodukt­e. Die sehen zwar scheußlich aus, aber…. schmecken auch so!

Seine mit Abstand bemerkensw­ertesten Eigenart ist… dass er jeder Figur eine unverwechs­elbare und absolut liebenswer­te Komik gibt. Egal ob Aufschneid­er, Nervensäge oder kleinlaute­r Ornitholog­e…Man muss sie alle lieben!

In welcher klassische­n Theaterrol­le würden Sie ihn gerne einmal sehen und warum? Als Yoricks Schädel. Mit seinen Funny Bones würde Heiko selbst Hamlet zum Lachen bringen.

Zum Geburtstag schenke ich Heiko: Wahrschein­lich unter anderem Schokolade. Das muss aufhören!

Bei unserer ersten Begegnung dachte ich: Lore Lorentz habe ich mir ganz anders vorgestell­t!

Einen gemeinsame­n Urlaub würde ich mit … Heiko in Portugal verbringen wollen, weil wir darüber sowieso schon jeden Abend in unserem aktuellen Stück „Bulli“sp r ec h e n.

Martin Maier-Bode über Daniel Graf

Was schätzen Sie am meisten an Daniel? Seinen Humor und seinen scharfen Verstand.

Was ist seine größte Schwäche?

Ich fürchte, angesichts der Weltlage sein scharfer Verstand. Aber zum Glück hat er ja Humor.

Seine mit Abstand bemerkensw­ertesten Eigenart ist: Auf ihn ist als Mensch im besten Sinne ganz unbedingte­r Verlass. Das ist mir auch privat sehr viel wert. Darüber hinaus finde ich bemerkensw­ert, wie harmonisch und hochprofes­sionell unser Ensemble insgesamt miteinande­r umgeht. Das ist eine reine Freude und macht auch nach neun Jahren noch unfassbar viel Spaß!

In welcher klassische­n Theaterrol­le würden Sie Daniel gerne einmal sehen und warum? Da ich davon ausgehe, dass unsere Stücke auch eines Tages Klassiker sein werden, sehe ich ihn fast jeden Abend in einer solchen Rolle. Wenn er als Hinnerk in „Bulli“leicht debil sagt: „Ich muss lohos!“, macht er etwas mit seiner Unterlippe, das ich unerreichb­ar finde und wofür mir einfach die Worte fehlen.

Zum Geburtstag schenke ich: Kommödchen-Gutscheine. Habe gehört, die kommen immer sehr gut an.

Bei unserer ersten Begegnung dachte ich: Hoffentlic­h bemerkt er nicht sofort, dass ich ein Hochstaple­r bin.

Einen gemeinsame­n Urlaub würde ich mit Daniel... in der Eifel buchen. Wir wissen aus unserem Stück „Bulli“, dass da ganz verrückte Sach e n passi e r e n kö nn n.

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