Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Sammler von besonderen Killepitsch-Flaschen
Vor zehn Jahren begann der Büdericher Georg Prüß Sondereditionen zu sammeln. 70 dieser besonderen Flaschen hat er bereits.
Es sich bei Essen und Trinken — speziell bei Altbier und Wein – gutgehen lassen, mit Freunden Doppelkopf spielen oder schöne Stunden verbringen, ins Theater oder Kabarett gehen, nach Wien, Oberstdorf, Kalabrien oder an die Mosel verreisen und einfach Spaß haben, ist das Rezept, nach dem Elli und Georg Prüß ihren Rentner-Alltag gestalten. Die 77-jährigen Büdericher finden ihr Glück im Entspannen und Loslassen und sind trotzdem sehr aktiv. Sie unternimmt mit einer Freundin Kulturreisen und er wandert allein in den Bergen.
„Jeden Tag genießen“ist ihr Slogan und das gilt in gewissem Maße auch für die ganz besondere Sammelleidenschaft von Georg Prüß. Gefüllte Flaschen im Wandregal im ehemaligen Kinderzimmer zeigen deutlich, dass es ihm der „Killepitsch“angetan hat. Allerdings geht es ihm nicht vorrangig um „dat leckere Dröpje“aus über 98 Kräutern, Beeren und Früchten aus aller Welt. Georg Prüß begeistert sich für die Flaschen, die im Rahmen einer Killepitsch Sonderedition entstanden sind. „Vor knapp zehn Jahren habe ich damit angefangen – heute habe ich zirka 70 Flaschen.“Sie sehen alle – noch gut gefüllt – prächtig aus, sind aus unterschiedlich farbigem Glas mit Firmenemblemen oder besonderen Merkmalen gestaltet und erhalten damit jeweils einen ganz eigenen Charakter.
Es gibt Sammlerstücke, die dem Karneval gewidmet sind oder einem Hotel auf Ibiza: „Manchmal gibt’s nur 50 Exemplare – ich bin stolz, wenn ich davon eine bekomme. Trotzdem, einige Raritäten fehlen mir noch.“Georg Prüß tut alles, um an eine außergewöhnliche Flasche zu kommen: „Manchmal muss man einfach ein bisschen frech sein.“So
hat er beispielsweise Josef Klüh von der Klüh-Gruppe angeschrieben und um eine Flasche mit den FlossiSkulpturen als Wahrzeichen Düsseldorfs gebeten. Mit einem Brief der Sekretärin, in dem Klüh ausrichten ließ, dass er selbst nicht sammelt, aber sich über das Interesse freut, bekam Georg Prüß seine Flasche.
Auch an das Unternehmen Gerken
– Autokranvermietung – hat er einen Brief geschickt, sich nach der Antwort auf den Weg gemacht und gegen eine Spende in die KaffeeKasse eine rote Killepitsch-Flasche als Special Edition bekommen. Und die Ausführung der Flasche für Uhren-Blome ist ebenfalls sehr beliebt. Zum 75. Geschäftsjubiläum ließ Blome 750 Flaschen für Kunden auflegen:
„Einige solcher Kunden wissen dann nichts damit anzufangen und stellen die Flasche ins Internet. Ich bin auf der Kö vorbeigegangen und habe das 539. Kundengeschenk bekommen. Diese Exemplare sind gefragt.“Einige Flaschen werden hochgehandelt, aber Details dazu gibt niemand aus dem kleinen WhatsApp-Killepitsch-Kreis, dem Georg
Prüß angehört, weiter: „Wir sind zehn bis zwölf Bekannte, tauschen uns untereinander über Neuigkeiten aus. Ich suche bei eBay Flaschen, schaue täglich ins Internet und habe Kontakte zu einer Gruppe aus Südtirol und Baden-Württemberg. Das sind nicht nur Männer – es gibt auch kleine Frauen-Runden.“
In seinen Regalen stehen auch eine Fortuna-Flasche und Flaschen unterschiedlicher Größe, beispielsweise im Flachmann-Format. Damit verbinden Elli und Georg Prüß eine Geschichte. Freunde haben eine neue Küche bekommen und beim Ausräumen hinter den alten Möbeln diese Rarität gefunden.
Viele dieser mit „ön äschte Düsseldorfer Spezijalität“gefüllten Flaschen haben ihren Preis. Denn auch der Inhalt ist besonders – und wird seit rund 50 Jahren nach einer strengstens gehüteten Familienrezeptur hergestellt. Der Kräuterlikör gilt als ideales Werbemittel.
Für Georg Prüß sind neu aufgelegte Killepitsch Special Editions eine Herausforderung: „Jeder hat seinen Spleen.“Er wartet darauf, dass endlich auch die DEG eine eigene Killepitsch-Flasche entstehen lässt, die sich in die unterschiedlichen Designs und die Glasfarben von Türkis über Schwarz (Mercedes) bis Glasklar einreiht. „Meine Sammlung ist noch nicht vollständig. Einige Raritäten liegen schon viele Jahre zurück – ich nehme sie gerne“, ermuntert Georg Prüß Besitzer der besonderen Flaschen.