Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
CDU will Verkauf des Stadthauses
Die Gespräche über den Verkauf des Stadthauses mit dem Krefelder Investor Christian Baierl kommen keinen Schritt voran. Diesen Eindruck hat die CDU und so äußert es auch der Vorstandsvorsitzender der Renaissance AG selbst. Sein Konzept, das denkmalgeschützte Haus zum Standort eines Kulturcampus‘ zu machen und dort eine internationale und private Kunsthochschule als Mieter zu gewinnen, hatte bei einem Ausschreibungsverfahren überzeugt.
Seit Dezember 2022 treten die Verhandlungspartner auf der Stelle. Die Stadtverwaltung will maximale Sicherheit und Investor Baierl so viel „Beinfreiheit“, dass sich seine geschätzt 50 Millionen Euro teure Investition in Kauf und Sanierung nicht als Bumerang erweist. Soll heißen: Er kann sich nicht von einem künftigen Mieter abhängig machen und eine Nutzung mit kulturellen Inhalten garantieren. Das sehen offenbar auch die Krefelder Christdemokraten so. Deren planungspolitischer Sprecher Peter Vermeulen möchte deshalb Auskünfte zum Verfahren in der Sitzung des Ausschusses für
Planung, Bauen, Mobilität, Stadtentwicklung und Liegenschaften am 5. März erhalten. Egal, ob im öffentlichen oder nicht-öffentlichen Teil der Sitzung. Wie ist der Stand der Verkaufsbemühungen des Stadthauses an die Renaissance AG, und gibt es Verhandlungen mit weiteren Bewerbern aus dem damaligen Ausschreibungsverfahrens, lauten die Fragen der CDU. „Wir haben für die kommende Sitzung des zuständigen Ausschusses kurzfristig noch eine Anfrage gestellt, wie es um den Verkauf des Stadthauses steht. Seit Monaten hören wir nichts Neues. Dabei gab es viele vollmundige Ankündigungen der Stadt, dass alles in trockenen Tüchern sei. Selbst Einladungen zur Eröffnung Ende 2024 soll Oberbürgermeister Frank Meyer schon verteilt haben“, berichtete die CDU. Der teilweise Leerstand des Stadthauses sei Gift, um das denkmalgeschützte Haus langfristig zu sichern. Im Stadtrat habe die Politik mehrheitlich dem Verkauf zugestimmt. Die CDU erwarte, dass der Verkauf endlich umgesetzt werde, zumal alle das Projekt des Kunstcampus als Chance für die Stadt verstehen. Ob ein solcher Kunstcampus gelinge, müsse der Investor entscheiden, meinten die Christdemokraten. Wenn nicht, sei jede andere Nutzung besser als ein weiterer Stillstand. „Wir erwarten von der Stadt, dass sie Alternativen zum Kunstcampus zulässt“, betonte Vermeulen, der damit eine Forderung von Baierl aufgreift.
„Ich bin jeden Tag verwunderter. Ich habe potenzielle Mieter und Nutzer, die auch planen müssen. Diese haben mich wöchentlich nach Fortschritten gefragt. Dass ich nichts über einen Notartermin für den Kauf sagen kann, stößt auf völliges Unverständnis“, erklärte Baierl.