Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Stadt plant erste fest installierte Nebeldusche
Die Düsseldorfer Stadtwerke haben in der eigenen Werkstatt einen ersten „Brumisateur“gebaut – als Abkühlung für Hitze-Inseln in der Stadt.
Kein Tropfen auf den heißen Stein, sondern sehr viele: So soll es im Sommer auf dem Kirchplatz in Bilk aussehen. Dort soll zum ersten Mal eine extra entwickelte Nebeldusche fest installiert werden. Der sogenannte „Brumisateur“(aus dem französischen für „Zerstäuber“) ist ein Projekt von Rathaus und Stadtwerken.
In anderen Städten gibt es die Zerstäuber schon länger. Florida-Urlauber kennen sie auch von Restaurants oder Bars, wo man draußen unter der Nebeldusche was Kühles trinken kann. Die Politik in Düsseldorf debattiert seit 2022 über die Geräte. Damals kam das Thema – im heißen August – im Umwelt- und Klimaausschuss auf die Tagesordnung.
CDU und Grüne argumentierten: „Die detaillierte Klimaanalyse der Stadt Düsseldorf gibt Hinweise auf Hitzeinseln, die sich tagsüber besonders stark aufheizen und auch in der Nacht nicht spürbar abkühlen.“Da könnten (neben schattenspendenden Bäumen) eben auch Brumisateure was bringen. Obwohl gleich die Frage aufkam, ob die Freiluft-Nebelduschen keine Wasserverschwendung seien, wurde die Verwaltung
in die Spur geschickt.
Die Stadt holte unter anderem wegen der strengen hygienischen Vorgaben an solch ein Gerät die Stadtwerke mit deren Experten ins Boot. Sie sollten einen Prototyp bauen. Im letzten November wurde das Ding erstmals den politischen Gremien vorgestellt. Die Stadt schlug als ersten möglichen Standort den Kirchplatz vor.
Dieser eignet sich aus Sicht der Stadt aus mehreren Gründen: Er liege „inmitten des hochverdichteten Innenstadtbereichs, der im Sommer durch eine höhere Hitzebelastung als die äußeren Stadtbereiche geprägt ist“. Außerdem handele es sich um einen „stark frequentierten öffentlichen Raum, sodass mit dieser Maßnahme viele Menschen erreicht werden können“, so ein Sprecher auf Anfrage.
Schließlich habe auch die Bezirksvertretung schon nach einem Brumisateur gerufen – „dadurch ist auch die Akzeptanz gewährleistet“, so der Stadtsprecher. Laut Verwaltung soll die Nebeldusche diesen Sommer fest aufgebaut werden. Im letzten August hatte man ein ähnliches (angekauftes) Gerät schon einmal zu einem Sommerfest auf dem Kirchplatz installiert.
An dem mobilen und nicht besonders schönen Brumisateur (aus Frankreich importiert) konnte man die Technik gut erkennen: Durch Schläuche mit kleinen Löchern wird Wasser gepumpt, sodass eine Nebelwand entsteht. Für mobile Brumisateure, die Entwicklung des festen Gerätes, Trinkbrunnen, Sonnensegel oder Haltestellen mit begrünten Dächern wurden der Stadt 1,5 Millionen Euro genehmigt. Was der Brumisateur-Prototyp kostet, lässt sich laut Stadtwerken nicht beziffern – da er mit Sachen aus der eigenen Werkstatt gebaut worden sei.