Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schalke verschafft sich ein wenig Luft

Torjäger Kenan Karaman hebt nach dem 2:0 gegen Nürnberg die Geschlosse­nheit des Teams hervor. Gerettet ist der Klub aber noch lange nicht.

- VON THOMAS ESSER

(dpa) Nach dem enorm wichtigen Sieg am Ende einer turbulente­n Woche hob Schalkes Toptorjäge­r Kenan Karaman demonstrat­iv die mannschaft­liche Geschlosse­nheit hervor. „Wir halten alle zusammen. Ich glaube, das hat man auch gesehen, denn sonst kann man so eine Performanc­e nicht abliefern“, sagte der 30-Jährige nach dem 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg. Durch den Erfolg verschafft­e sich der Revierklub am Samstagabe­nd

ein wenig Luft im Kampf um den Klassenver­bleib in der zweiten Fußball-Bundesliga. Ein direkter Abstiegspl­atz ist nun sechs Punkte entfernt.

Wie sein bester Stürmer lobte auch Trainer Karel Geraerts den Charakter seines Teams. „Meine Mannschaft hat sehr viel mentale Stärke gezeigt“, sagte der Belgier. „Speziell nach der letzten Woche war der Druck sehr hoch. Meine Mannschaft hat heute wie Krieger gekämpft.“In den vergangene­n Tagen hatte neben der angespannt­en sportliche­n Situation auch die Versetzung von Mittelfeld­spieler Dominick Drexler in die U23 für Unruhe gesorgt.

„Es ist natürlich nicht schön, wenn man immer wieder lesen muss, dass die Kabine gespalten ist“, sagte Karaman. Mit seinem Tor zum 1:0 hatte der ehemalige Düsseldorf­er großen Anteil daran, dass Schalke nach vier Spielen ohne dreifachen Punktgewin­n mal wieder gewann. „Mir war es auch wichtig, mit der Bank zu jubeln“, erklärte Karaman. „Ich wollte ein Zeichen setzen, dass die Truppe zusammenhä­lt und dass die Truppe intakt ist.“

Die Erleichter­ung über den kleinen Befreiungs­schlag im Abstiegska­mpf war nach der Partie in der ausverkauf­ten Arena überall zu spüren. Minutenlan­g feierten die Spieler mit den Fans vor der Nordkurve. Dass sie allerdings noch lange nicht gerettet sind, ist den Gelsenkirc­henern bewusst.

Eine konkrete Prognose, wie viele Zähler Schalke noch benötigt, wollte Geraerts nicht abgeben. „Ich mache keine Vorhersage, aber wir brauchen noch ein paar Punkte mehr“, sagte der 42-jährige Coach. Karaman ist sich dagegen sicher: „Gemeinsam werden am Ende wir unser Ziel erreichen.“

Nach einer kurzen Trainingsw­oche tritt Schalke am Freitag bei der SV Elversberg an. Dort soll endlich der erste Auswärtssi­eg seit dem 10. Dezember her. Schon direkt nach dem Nürnberg-Spiel schworen sich die Schalker darauf ein. „Die Spieler haben im Kreis gesagt, jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen“, sagte Geraerts.

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FOTO: DPA Schalkes Kenan Karaman jubelt über sein Tor zum 1:0.

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