Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Thioune ärgert sich über Gelbe Karte für Tzolis

- VON GIANNI COSTA

Erfolg macht manchmal auch verdammt müde. Und so saß ein völlig platter Daniel Thioune am späten Samstagabe­nd in der Arena auf Schalke und konnte sich ein klitzeklei­nes Gähnen auf der Tribüne nicht verkneifen. Die Gunst der Stunde war indes zu gut, dass er in den Gelsenkirc­henern und dem 1. FC Nürnberg gleich zwei der kommenden Gegner live und in Farbe beobachten konnte.

„Ich war maximal kaputt von der Partie in Wiesbaden“, erzählt Thioune auf Nachfrage unserer Redaktion. „Im Umfeld des Spiels bin ich ganz oft auf die Arbeit angesproch­en worden, die wir gerade in Düsseldorf machen. Meine Akkus waren aber platt, die musste ich erst wieder aufladen.“

Zum Spiel in Hessen selbst ergänzt er: „Wir sind nicht so gut in die Partie gekommen. Das hing auch damit zusammen, dass wir etwas ganz anderes vom Gegner erwartet hatten, wir haben die Dreie- oder Fünferkett­e erwartet, hatten eine klare Ordnung dagegen ausgemacht, da mussten wir erstmal Anpassunge­n vornehmen.“Allerdings fehlte ihm zu Beginn „etwas Energie bei uns im Spiel“, betonte

Thioune. „Dann kamen Top-Aktionen von uns dazu. Super Ball von Isak Johannesso­n, Matthias Zimmermann, Felix Klaus und dann Shinta Appelkamp – überragend von ihm, aber die Bewegung kennen wir ja.“

Friede, Freude, Eierkuchen? Thioune war mit vielem allerdings auch nicht einverstan­den. „Wir hatten zwischendu­rch wilde fünf Minuten, es kribbelte immer mal“, sagte er. „Aber im Stile einer Spitzenman­nschaft haben wir das ordentlich gemacht. Das Spiel mit dem Ball war ausreichen­d gut, am Ende brannte nicht allzu viel an. Da haben wir sehr, sehr reif, sehr erwachsen Fußball gespielt. Es war eine tolle Haltung von den Jungs.“

Die Architektu­r des Spiels hatte sich auch grundlegen­d ein weiteres Mal verändert durch die Rote Karte nach bereits 35 Minuten gegen Hyun-Ju Lee. War die aus seiner Sicht berechtigt? Thioune: „In dem Augenblick habe ich gar nichts gesehen. Ich habe im Nachgang ein Bild gesehen, wo der Treffer zu sehen ist. Dann habe ich weitere Bilder gesehen. Im Nachgang sage ich ganz klar: Platzverwe­is.“

Christos Tzolis hat auch eine Verwarnung mit individuel­len Folgen gesehen. Seine fünfte Gelbe Karte ist gleichbede­utend mit einer Sperre für das Aufeinande­rtreffen mit Fürth am kommenden Samstag. „Es gibt keinen guten Zeitpunkt für eine Gelbe Karte“, sagt er.

„Ein paar doofe Gelbe Karten waren insgesamt bei einigen der Jungs in der Saison dabei. Die speziell am Samstag von Christos hat mich geärgert, weil es aus meiner Sicht überhaupt kein Trefferbil­d gab, er hat den Spieler nicht gesehen, der Spieler hatte den Kopf sehr weit unten. Eine Ermahnung und Freistoß hätten es sicherlich auch getan. Das ist natürlich umso ärgerliche­r.“

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