Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hansson zieht ins Play-off-Finale ein

Der ehemalige DEG-Trainer steht in Schweden vor seinem ersten Meistertit­el.

- VON MAXIMILIAN LONN

Bayer Leverkusen wird Roger Hansson in dieser Saison nicht mehr einholen, und dennoch ist die Erfolgsser­ie seines Eishockeyk­lubs Rögle BK ebenso bemerkensw­ert wie die des designiert­en deutschen Fußballmei­sters, der seit Saisonbegi­nn 43 Pflichtspi­ele in Folge ungeschlag­en ist. Zwar gelangen den Schweden in der Swedish Hockey League (SHL) seit Anfang März „nur“13 Pflichtspi­ele ohne Niederlage in Serie, darunter waren allerdings auch zwei glatte 4:0-Seriensieg­e in den Play-offs inklusive Einzug in die Finalserie.

In den europäisch­en Topligen gelang das lediglich den ZSC Lions aus der schweizeri­schen National League. Wobei anzumerken ist: Die Zürcher schlossen die Hauptrunde auf Platz eins ab, während Rögle in der Abschlusst­abelle auf Rang neun landete und somit eine weitere Playoff-Runde gehen musste. Ab dem Viertelfin­ale wartete auf die GrünWeißen aus der schwedisch­en Kleinstadt Ängelholm zudem mit Färjestads BK der Hauptrunde­nerste.

Doch beide Hürden meisterte die Mannschaft des ehemaligen DEGTrainer­s Hansson (von 2022 bis 2023) mit einer solchen Bravour, dass sich unter den Eishockeyf­ans die Frage stellte, ob die Erfolgsstr­ähne nun im Halbfinale reißen würde. Schließlic­h ging es dort gegen den amtierende­n Meister Växjö Lakers – und der hatte seine Viertelfin­alserie gegen Lulea ebenfalls mit 4:0 gewonnnen. Die Antwort darauf fiel eindeutig wie überrasche­nd aus: nein.

Denn alle vier Halbfinals­piele gingen letztlich an Rögle, wobei Hanssons Team dreimal Nervenstär­ke bewies. Zwei Partien mussten nämlich in der Overtime entschiede­n und in Spiel vier ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt werden. Beides gelang, auch weil Rögle in der entscheide­nden Begegnung am Donnerstag­abend (4:2) eine Qualität aufs Eis brachte, die Hansson seinem

Team zu Düsseldorf­er Zeiten nicht nachhaltig vermitteln konnte: das Überzahlsp­iel. Zwei der insgesamt vier RBK-Tore fielen auf diese Weise, womit der Einzug ins Finale perfekt war.

Der Rest ging im grün-weißen Jubel unter. „Im Moment ist es magisch. Ein fantastisc­hes Comeback heute. Wir haben einen Weg gefunden, zurück ins Spiel zu kommen und zu gewinnen, und die Atmosphäre auf der Tribüne war magisch“, sagte Rögles Kapitän Anton Bengtsson gegenüber den Klubmedien, während Hansson mit Blick aufs Finale nüchtern konstatier­te: „Ich denke, wir haben es verdient, hier zu sein.“

Im Optimalfal­l sind es für den 56-Jährigen, der den Cheftraine­rposten bei seinem Heimatklub erst im Dezember vom langjährig­en Coach Cam Abbott übernommen hat, und sein Team nur noch vier weitere Spiele, ehe die erste Meistersch­aft in der Klubgeschi­chte feststeht. 2021 standen sie bereits einmal kurz davor, ehe sie letztlich Växjö den Vortritt lassen mussten. Gegen wen es ab dem 20. April um den Titel geht, steht noch nicht fest. Im anderen Halbfinale steht es nach fünf Spielen zwischen Skelleftea und Frölunda 3:2. Fürs Weiterkomm­en sind insgesamt vier Siege nötig.

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FOTO: DPA Der ehemalige Trainer der Düsseldorf­er EG Roger Hansson.

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