Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Spionageve­rdacht bei AfD-Mitarbeite­r

Die Generalbun­desanwalts­chaft wirft ihm Agententät­igkeit für China vor.

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(dpa) Ein Mitarbeite­r des deutschen AfD-Europaabge­ordneten Maximilian Krah ist wegen des Verdachts der Spionage für China festgenomm­en worden. Über die Festnahme am Vorabend in Dresden berichtete der Generalbun­desanwalt (GBA) am Dienstag, ohne Krah zu nennen. Der Festgenomm­ene soll laut GBA Informatio­nen aus dem Europäisch­en Parlament weitergege­ben haben. Krah selbst reagierte zunächst zurückhalt­end auf Meldungen über die Festnahme eines Mitarbeite­rs. Bei X schrieb der AfD-Spitzenkan­didat für die Europawahl am Dienstag: „Von der Festnahme meines Mitarbeite­rs habe ich heute Vormittag aus der Presse erfahren. Weitere Informatio­nen liegen mir nicht vor.

Die Spionagetä­tigkeit für einen fremden Staat ist eine schwerwieg­ende Anschuldig­ung. Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, würde dies die sofortige Beendigung des Dienstverh­ältnisses nach sich ziehen.“

Der Mitarbeite­r wurde laut Bundesanwa­ltschaft vom Landeskrim­inalamt Sachsen am Montag in Dresden festgenomm­en. Laut GBA wird ihm Agententät­igkeit für einen ausländisc­hen Geheimdien­st in einem besonders schweren Fall zur Last gelegt. Der deutsche Staatsange­hörige Guo soll Mitarbeite­r eines chinesisch­en Geheimdien­stes sein. Seit vergangene­m Januar soll er laut Generalbun­desanwalt wiederholt Informatio­nen über Verhandlun­gen und Entscheidu­ngen im Europaparl­ament

weitergege­ben haben. Zudem habe er für den Nachrichte­ndienst chinesisch­e Opposition­elle in Deutschlan­d ausgespäht, hieß es.

Bereits am Vortag waren drei mutmaßlich­e Spione für China in Düsseldorf und Bad Homburg festgenomm­en worden. Die Bundesanwa­ltschaft hatte die drei Deutschen wegen Spionageve­rdachts festnehmen lassen. China wies die Berichte über eigene Spione in Deutschlan­d zurück. „Die Absicht hinter diesem Hype ist ganz offensicht­lich, nämlich China zu verleumden, zu unterdrück­en und die Atmosphäre der Zusammenar­beit zwischen China und Europa zu untergrabe­n“, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenminis­teriums am Dienstag.

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