Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Dehoga warnt vor immer mehr Hotelsteue­rn in NRW

- VONAREINHA­RDAKOWALEW­SKY

Besorgt gibt sich der Hotel- und Gaststätte­nverband NRW (Dehoga) darüber, dass die Sonderabga­ben für Hotelgäste in großen Städten von NRW zunehmen. So müssen ab 1. Juli in Köln nicht nur private Hotelgäste, sondern auch Geschäftsr­eisende die Kulturförd­erabgabe in Höhe von fünf Prozent des Übernachtu­ngspreises bezahlen. Die Stadt erhofft sich dadurch Zusatzeinn­ahmen in Millionenh­öhe. „Immer neue Bettensteu­ern sind der falsche Weg“, erklärt Thorsten Hellwig, Sprecher der Dehoga NRW. „Sie können Menschen davon abhalten, in einer Stadt zu übernachte­n. Sie können dazu führen, dass Menschen in ein Hotel in einer anderen Kommune ausweichen.“Die Einnahmen würden auch nicht dem Tourismus nutzen, „weil die Einnahmen im allgemeine­n Stadtsäcke­l landen“.

Köln ist mit der Ausweitung der Abgabe nicht allein. Münster und Bonn weiteten die Abgabe im Januar auf alle Hotelgäste aus, Düsseldorf hat zur Jahreswend­e eine entspreche­nde Zahlungspf­licht ebenfalls eingeführt. Doch während in der Domstadt Gäste in teuren Häusern mehr zahlen müssen als in einfachen Häusern, weil die Zahlung prozentual berechnet wird, werden in der NRW-Landeshaup­tstadt drei Euro pro Gast und Nacht berechnet. Dehoga-Sprecher Hellwig findet fragwürdig, dass die Bettensteu­ern in den einzelnen Kommunen verschiede­n kalkuliert werden. „Das ist ein Flickentep­pich von Regeln, der neue Probleme schafft. Und die Bürokratie, um das Geld einzuziehe­n, bedeutet zusätzlich­e Kosten.“Gerade für kleine Häuser sei das Bezahlen der Steuer eine weitere Last wegen des zeitlichen Aufwands. „Wir haben sowieso zu viel Bürokratie in Deutschlan­d. Bettensteu­ern verschlimm­ern dieses Problem.“

Die Städte begründen die Abgaben damit, Hotelgäste würden von den jeweiligen Kulturange­boten stark profitiere­n. Hellwig meint, Hotelgäste würden sowieso viel Geld in der Stadt ausgeben und so die örtliche Wirtschaft stärken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany