Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ein Top-Spiel ohne Bedeutung
Platz zwei ist für die Borussia bereits sicher. Die Stars sind beim Saudi Smash.
Für die Borussia sind die beiden letzten Spieltage der Hauptrunde der Tischtennis-Bundesliga nur noch Pflichtprogramm. Mit sechs Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Saarbrücken und ebenso vielen Zählern Vorsprung auf den TSV Bad Königshofen könnten den Düsseldorfern die Verteilung der restlichen vier Punkte völlig egal sein. Ob Siege oder Niederlagen, der amtierende Meister bleibt Tabellenzweiter.
Weil auch den Saarbrückenern niemand mehr die Hauptrundenmeisterschaft streitig machen kann, ist die Begegnung der beiden dominierenden Tischtennis-Teams (Freitag, 26. April, Joachim Deckarm Halle, Saarbrücken) wohl nur offiziell als Spitzenspiel zu bezeichnen. Es ist kaum damit zu rechnen, dass sowohl die Borussen als auch der FC ihre viel-beschäftigten Starspieler in einer unbedeutenden Partie einsetzen werden. Besonders, weil es in der kommenden Woche beim Saudi Smash mal wieder um insgesamt zwei Millionen US-Dollar Preisgeld und 2000 Weltranglistenpunkte für den Sieger geht. Und im Jahr der Olympischen Spiele ist jeder Punkt und jeder bessere Ranglistenplatz für die Setzung beim weltweit größten Sportfest wichtig. So sitzen wahrscheinlich Borussias Dang Qiu, Anton Källberg und Timo Boll sowie Saarbrückens Darko Jorgic, Patrick Franziska und Eduard Ionescu bereits auf gepackten Koffern, um sich ab kommenden Mittwoch der internationalen Herausforderung mit den besten Spielern der Welt zu stellen. Im saudi-arabischen Jeddah fehlen von den Top 60 der Welt lediglich der Schwede Mattias Falck (Weltranglisten-24.), der Kanadier Edward Ly (36) und der Koreaner Cho Seungmin (51).
Und doch pocht Borussia Cheftrainer Danny Heister auf einen Sieg im Saarland: „Wir nehmen die beiden letzten TTBL-Spiele ernst und wollen die Rückrunde mit Siegen abschließen.“Klar ist, dass Boll den Weg an die Saar mitmachen wird. Neben dem Routinier werden auch Kay Stumper und Borgar Haug in der Borussia-Reisegruppe sein. Ob das reichen wird, beim Champions
League-Sieger für die unglückliche Niederlage im Finale der europäischen Königsklasse Revance zu nehmen? „Natürlich wollen wir eine kleine Revanche. Aber weil es ansonsten um nichts geht, wollen wir vor allem Spielpraxis sammeln. Das gilt auch für Timo. Er wird nach seinem Kurzurlaub mit nach Saarbrücken fahren“, erläutert Heister. „In dieser Woche werden wir sehen, wie fit die anderen Jungs sind und wie sie sich präsentieren.“
Dreimal in Folge standen sich die beiden TTBL-Giganten zuletzt in den nationalen Meisterschaftsfinals gegenüber. Wettbewerbsübergreifend bestritten die beiden Teams sogar sieben große Finals in den vergangenen drei Jahren.