Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Starker WM-Auftakt: Eishockey-Team ringt Slowakei nieder
Deutschland nährt mit dem 6:4-Sieg Hoffnungen auf einen ähnlichen Coup wie im Vorjahr. Nun geht es gegen die Titelfavoriten USA und Schweden.
(dpa) Vize-Weltmeister Deutschland hat bei der EishockeyWeltmeisterschaft in Tschechien einen Auftakt nach Maß erwischt. Am Freitag rang das Team von Bundestrainer Harold Kreis den Olympiadritten Slowakei mit 6:4 (0:0, 3:2, 3:2) nieder. In einem hochklassigen Spiel in Ostrava schossen Dominik Kahun (30. Minute), Jonas Müller (33.), Lukas Kälble (40.), Marc Michaelis (45.), Leo Pföderl (57.) und Tobias Eder (59.) die deutschen Tore. Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten hat die Auswahl des
Deutschen Eishockey-Bundes vor den nächsten Vorrunden-Partien gegen die WM-Favoriten USA schon am Samstagabend und Schweden am Montag (beide 20.20 Uhr/ ProSieben und MagentaSport) einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Viertelfinal-Qualifikation gemacht.
Deutschland gelang der Auftakt, weil es von Beginn an stark in der Partie war, defensiv über weite Strecken überzeugte und in NHLKeeper Philipp Grubauer (Seattle Kraken) einen guten Rückhalt hatte.
Die deutsche Offensive wirbelte, aber gegen die Slowaken benötigte die deutsche Mannschaft eine doppelte Überzahl im zweiten Drittel zur hochverdienten Führung. Kahun gelang nach Ehliz-Vorlage das erste Tor.
Deutschland blieb weiter in Überzahl und erhöhte den Druck auf das Team von Trainer-Routinier Craig Ramsey (73). Mit einem Spieler mehr auf dem Eis erhöhte Müller von Meister Eisbären Berlin. Der 28-Jährige belohnte sich für eine zuvor überzeugende Leistung.
Die deutsche Auswahl widerstand nun auch Rückschlägen, denn die starken Slowaken reagierten mit wütenden Angriffen auf den Rückstand. Dank ihrer sechs NHL-Stars glich die Slowakei schnell aus. Doch jetzt antwortete das Kreis-Team umgehend: Verteidiger Kälble von Vizemeister Bremerhaven gelang 29 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 3:2.
Und es kam noch besser. Im Schlussabschnitt trotzte die DEBAuswahl der nun noch stärker werdenden slowakischen Offensive. Der künftige Mannheimer Michaelis schoss den Zwei-Tore-Vorsprung wieder heraus und der derzeit beste deutsche Stürmer Pföderl konterte den erneuten slowakischen Anschluss durch Routinier Libor Hudacek zur Entscheidung. Eisbären-Stürmer Eder machte in seinem ersten WM-Spiel ins leere slowakische Tor dann endgültig alles klar.
Am Samstag gegen die USA könnte auch Lukas Reichel erstmals bei dieser WM mitwirken. Der 21 Jahre alte Angreifer der Chicago Blackhawks kam am Freitagabend in Ostrava an.