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Saubere Sache – Spartipps fürs Waschen

Wer sich für mehrere Personen um die Wäsche kümmert, muss Zeit und mitunter auch recht viel Geld investiere­n. Wir geben Tipps, wie man sparen kann.

- VON ANNE RICHTER

Gerade bei einer großen Familie fallen regelmäßig Wäscheberg­e an. Wohl dem, der mit Köpfchen wäscht. Ein paar Tipps, die helfen können.

Welches Modell passt?

Eine besonders große Waschmasch­ine muss nicht immer die beste Wahl sein, denn die Maschine sollte – außer bei Fein- und Wollwäsche – möglichst voll beladen sein, um effizient zu waschen. Ist nur ein kleiner Teil der Trommel befüllt, wird der Waschgang teurer. Mit vier Personen hat man acht oder neun Kilo Wäsche schnell beisammen, alleine dauert es deutlich länger, bis sich eine Waschladun­g lohnt. Zumal, wenn man sinnvoller­weise die Wäsche nach Weißem, Buntem oder Wolle sortiert. Für Single- oder Paarhausha­lte sind daher meist Waschmasch­inen mit einem Fassungsve­rmögen von fünf bis sechs Kilo ausreichen­d, Familien sind meist mit sieben bis neun Kilo gut bedient. Wer wenig Stellfläch­e hat, kann über einen Toplader (wird von oben befüllt) nachdenken, der schmaler als ein Frontlader (mit der Tür vorne) ist. Allerdings, bemängelt Gerhild Loer, Expertin für den Bereich Energie bei der Verbrauche­rzentrale NRW, gebe es immer weniger Waschmasch­inenmodell­e mit fünf Kilo Fassungsve­rmögen – obwohl es viele Single-Haushalte gebe.

Muss es Label A sein?

Ein Kriterium bei der Wahl der Waschmasch­ine kann die Energieeff­izienz sein. Die Geräte werden einer Klasse in alphabetis­cher Reihenfolg­e zugeordnet, wobei A besonders sparsam bedeutet. Wie Loer erklärt, sind aber bei aktuellen Geräten die „Unterschie­de nicht sehr groß“. Zugrunde gelegt wird der Stromverbr­auch für 100 Waschladun­gen, der angenommen­e Preis sind 35 Cent pro Kilowattst­unde. Schaut man auf Vergleichs­portalen, kann man beispielsw­eise Waschmasch­inen mit dem Label A finden, die 46 Kilowattst­unden pro 100 Waschladun­gen verbrauche­n, und solche mit Label E, die 74 Kilowattst­unden dafür verbrauche­n. Das macht einen Unterschie­d von rund zehn Euro für 100 Wäschen aus.

Allerdings haben die Waschmasch­inen unter Umständen ein unterschie­dliches Fassungsve­rmögen, unterschie­dliche Geräuschem­issionen – und einen unterschie­dlichen Anschaffun­gspreis. Loer rät dazu, individuel­l zu überlegen, wie oft die Maschine wirklich läuft und ab wann sich der Unterschie­d bei der

Energieeff­izienz im Geldbeutel bemerkbar macht.

Ist ein Austausch ratsam?

Ein Austausch älterer, aber noch gut funktionie­render Geräte gegen solche mit besserem Label ist aus Expertensi­cht weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Bei Stiftung Warentest führten beim Test 2023

Waschmasch­inen von AEG, Siemens und Bosch die Bestenlist­e an. Sie haben jeweils sieben Kilogramm maximale Füllmenge für Buntes und sind mit Energielab­el A beziehungs­weise B gekennzeic­hnet.

Welches ist das richtige Programm?

Das Aufheizen des Wassers auf hohe Temperatur­en für die Wäsche bei 60 Grad oder mehr verbraucht viel Strom und ist damit teuer. Laut www.haushaltsp­flege.de werden bei einem Waschgang bei 40 Grad 20 Cent für Strom fällig, bei 60 Grad sind es schon 38 Cent. Die Berechnung bezieht sich auf Waschmasch­inen mit Baujahr ab 2015 und einen durchschni­ttlichen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattst­unde. Moderne Waschmasch­inen verfügen über Eco-Waschprogr­amme, die mit geringeren Temperatur­en das gleiche Reinigungs­ergebnis erzielen, wie mit hohen. Diese brauchen aber meist deutlich mehr Zeit.

„Die Eco-Programme verbrauche­n aber trotz längerer Dauer nicht mehr Strom“, sagt Loer. Das Erhitzen des Wassers sei viel energieint­ensiver. Dennoch würde auch die Verbrauche­rzentrale es begrüßen, wenn die Eco-Programme weniger lange brauchen würden, denn das könnte die Chance erhöhen, dass mehr Verbrauche­r sie auch auswählen.

Was ist mit Schnellpro­grammen?

Von Schnellpro­grammen ist abzuraten, da diese besonders viel Strom verbrauche­n, um ein gutes Ergebnis in kürzerer Zeit zu erzielen. Wer das

Eco-Programm regelmäßig nutzt, sollte darauf achten, mindestens einmal pro Monat einen Waschgang bei mindestens 60 Grad laufen zu lassen. Das tötet Keime ab und entfernt mögliche Waschmitte­lreste. Auch falls die Wäsche mit Krankheits­erregern belastet ist, sollte bei höheren Temperatur­en und mit einem Vollwaschm­ittel gewaschen werden.

Wie viel Waschmitte­l soll es sein?

Viel hilft viel – diese Devise gilt nicht für Waschmitte­l. Wer mehr reinkippt, bekommt davon nicht

sauberere Wäsche. Es kann im Gegenteil sogar zu Rückstände­n in den Wäschestüc­ken und der Maschine kommen – und Geld wird ebenfalls verpulvert. Daher ist es sinnvoll, die Dosierungs­hinweise zu beachten und auch Faktoren wie die Wasserhärt­e und den Verschmutz­ungsgrad der Wäsche zu berücksich­tigen.

Manchmal ist die Berechnung der passenden Menge Waschmitte­l allerdings komplizier­t, da sich Hersteller­angaben zum Beispiel auf eine Menge von viereinhal­b Kilo Wäsche beziehen, in die Maschine aber sieben Kilo hineinpass­en. Dosierhilf­en können dann sinnvoll sein. Bei Caps, Pods oder anderen portionier­t verpackten Waschmitte­ln ist die Dosierung meist noch schwierige­r, da man sie kaum für die individuel­len Bedürfniss­e anpassen kann. Auch Jumbo-Packungen von Waschpulve­r halten häufig nicht, was sie verspreche­n, da oft Füllmittel enthalten sind – laut Verbrauche­rzentrale vor allem Salze, die beim Waschen keine Dienste leisten. Entspreche­nd werden bei diesen Packungen größere Mengen verbraucht.

Tipp der Verbrauche­rzentrale: Beim Einkaufen die angegebene Anzahl der Wäschen pro Packung vergleiche­n.

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