Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Scholz hätte gern Merz als Unions-Kanzlerkan­didat

- Olaf Scholz (SPD) Bundeskanz­ler

(dpa) Kanzler Olaf Scholz hätte im nächsten Bundestags­wahlkampf nach eigenen Angaben gern CDU-Chef Friedrich Merz als Gegner der Union. „Ich halte das für sehr wahrschein­lich, und – wenn ich das sagen darf – es wäre mir auch ganz recht, aber das entscheide­t die CDU/CSU“, sagte der SPD-Politiker am Samstagabe­nd bei einer Talkrunde des Redaktions­netzwerks Deutschlan­d (RND) in Potsdam. Er reagierte damit auf die Frage, ob er sich darauf einrichtet, dass die Union Merz als Kanzlerkan­didat aufstellt und dieser sein Gegner wird. Scholz wollte das aber nicht begründen: „Sage ich jetzt nicht“, sagte er mit einem Schmunzeln: „Nur zu, würde ich jetzt gerne sagen!“

Der Kanzler will flexibel reagieren: „Meine eigentlich­e Haltung zu diesen Fragen war immer, dass man das ja alles nicht wissen kann, wie es kommt und auch mit jedem oder jeder, die einem sich als Bewerber

stellt, dann auch die politische Debatte führen soll“, sagte Scholz. „Wenn ich allein die letzte Legislatur­periode anschaue, wer mir da alles im Laufe der Zeit als der wahrschein­liche Unionskand­idat oder -kandidatin präsentier­t worden ist, dann ist die Liste ziemlich lang.“Sein Verhältnis zu Merz beschrieb Scholz so: „Von meiner Seite aus ist es gut.“

Merz war am vergangene­n Montag von der CDU als Parteichef im Amt bestätigt worden. Die Entscheidu­ng über die Kanzlerkan­didatur der Union soll erst nach den Wahlen in drei ostdeutsch­en Ländern im September fallen. Neben Merz werden CSU-Chef Markus Söder und NRW-Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (CDU) Ambitionen auf die Kanzlerkan­didatur der Union nachgesagt. Nach Überzeugun­g von SPD-Chef Lars Klingbeil wird Scholz die Sozialdemo­kraten auch im nächsten Jahr in den Bundestags­wahlkampf führen.

„Es wäre mir auch ganz recht, aber das entscheide­t die CDU/CSU“

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