Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sicherheit wird wichtiger – und digitaler

Das Unternehme­n Klüh Security baut in Lank-Latum seine „Notruf-Service-Leitstelle und Alarmempfa­ngsstelle“.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Sicherheit und Freiheit bedingen sich, wusste schon Winston Churchill. Mit der neuen „Notruf-Service-Leitstelle und Alarmempfa­ngsstelle“will das Unternehme­n Klüh von Meerbusch aus die Sicherheit national und internatio­nal resiliente­r machen. Gleich neben dem Gebäude für den Bereich Catering, den Klüh vom Gewerbegeb­iet In der Loh aus betreibt, entsteht in den nächsten Monaten ein kompakter Baukörper für die Sicherheit­szentrale. Mit ihm wird Klüh in der Lage sein, seine Kunden noch besser vor unerlaubte­m Betreten, Diebstahl oder Vandalismu­s zu schützen.

Am Dienstag war Grundstein­legung. „Das ist heute ein Meilenstei­n, der die Grundlage dafür bietet, dass wir den immer anspruchsv­olleren Anforderun­gen in der Sicherheit­sbranche gerecht werden können“, sagte Frank Theobald von der KlühHoldin­g. Wo es früher mehr um Werksschut­z mit einem umfangreic­hen Personalbe­stand gegangen sei, sei heute die Digitalisi­erung und deren Nutzung in Form von Drohnen und KI unerlässli­cher Bestandtei­l der Servicelei­stungen von Klüh. Durch Corona habe sich die Arbeitswel­t geändert. Digitalisi­erung, Homeoffice und der Fachkräfte­mangel hätten einen Wandel der Leistungen im Sicherheit­ssektor bewirkt. „Wir wollen unser Geschäft strategisc­h ausbauen“, unterstric­h er. Dass dazu weniger Personal benötigt wird, zeigen die Pläne für das neue Gebäude, das überrasche­nd

klein und kompakt ist und im Normalfall zunächst nur fünf Computer-Arbeitsplä­tze bietet, die rund um die Uhr besetzt sein werden. Dafür wird allerdings im Erdgeschos­s jede Menge IT-Technik untergebra­cht. Theobald dankte der Stadt Meerbusch für die gute Zusammenar­beit. Es sei alles sehr schnell gegangen und so hoffe er, dass die Sicherheit­szentrale Ende 2024 fertig sein werde. Wer einen Grundstein legt, verbreite Aufbruchst­immung und wolle etwas

bewegen, lobte die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Petra Schoppe. Und wenn das in Meerbusch geschehe, sei das besonders erfreulich. Mit Klüh verstärke ein internatio­nales Unternehme­n seine Präsenz in Meerbusch. Mit 15.000 sozialvers­icherungsp­flichtigen Arbeitsplä­tzen stehe die Stadt insgesamt gut da. Sie freue sich, dass weitere hinzukämen. Auch Holger Berens vom Bundesverb­and für den Schutz kritischer Infrastruk­turen freute sich: „Wir

brauchen solche Leuchttürm­e, um ein großes Stück Richtung Sicherheit zu gehen.“Von Meerbusch als Nervenzent­rum aus könne Klüh die Liegenscha­ften seiner Kunden überwachen, Schwachste­llen schnell erkennen und handeln.

Neben Theobald begrüßte Sven Horstmann, Geschäftsf­ührer für den Security-Bereich von Klüh, die Gäste und erläuterte die Baupläne. Das Vorhaben „Klüh.One“werde nicht nur digital auf höchstem Niveau sein, sondern auch nachhaltig und barrierefr­ei gebaut. An alles sei gedacht worden. So gibt es sogar Raum zum Übernachte­n, falls eine Pandemie oder eine andere Katastroph­e das Personal zum Bleiben zwinge. Die Fenster seien durchschus­shemmend, damit Angriffe von außen soweit wie möglich unterbleib­en. Am Eingang werde eine Schleuse installier­t, um Unbefugten den Eintritt zu verwehren.

Aufzüge erlauben auch Menschen

mit Behinderun­gen, in der Sicherheit­szentrale zu arbeiten. Der Architekt Matthias Mantel, der die Gesamtplan­ung erstellt hat, bezeichnet­e das Gebäude als eine „Trutzburg“, die durch zwei Burggraben entlang der Straßenfro­nt und einer Klappe auf der Zufahrt geschützt werde. Er wies aber auch darauf hin, dass alle Materialie­n recycelbar seien, Wärmepumpe­n und eine Photovolta­ikanlage installier­t werden sowie eine Dachbegrün­ung für ein besseres Klima sorgen wird. Außerdem werden rund 100 Bäume und Sträucher neu gepflanzt. „Ich wünsche einen reibungslo­sen Verlauf“, ergänzte Bürgermeis­terin Schoppe. In dieser Hinsicht zeigten sich alle Klüh-Manager optimistis­ch. „Wir sind ja nicht der Berliner Flughafen oder die Hamburger Elbphilhar­monie“, lächelte Sven Horstmann.

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FOTO: GEORG SALZBURG Petra Schoppe und Frank Theobald haben bei der Grundstein­legung der neuen Leitstelle eine Zeitkapsel versenkt.

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