Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ansage für Magdeburg

Fortunas Kapitän André Hoffmann will das letzte Saisonspie­l am Sonntag für die Fans gewinnen.

- VON BERND JOLITZ UND TOBIAS DINKELBORG

Die Bilder vom Samstagabe­nd, so gibt Andre Hoffmann zu, hätten schon wehgetan. „Wir wollten die Partycrash­er sein“, sagt Fortunas Kapitän. „Wir wollten die Kieler nicht den Aufstieg feiern sehen.“Ein wenig, so ein, zwei Tage, habe es schon gedauert, das nach dem höchst unglücklic­hen 1:1 im Holstein-Stadion wieder aus den Köpfen zu bekommen. Aber jetzt, zum Start in die Vorbereitu­ng aufs nächste Spiel, sei das kein Thema mehr.

„Natürlich sind wir nicht gut hineingeko­mmen in die Partie in Kiel“, erinnert sich Hoffmann. „Und es ist in einem Spiel, in dem es um so viel geht, sicher auch nicht förderlich, so früh in Rückstand zu geraten. Aber ich denke, dass wir uns trotzdem gut berappelt und gut ins Spiel zurückgefu­nden haben. Umso mehr hätte die Szene, die unbedingt zum Handelfmet­er für uns und zur Roten Karte für Kiel hätte führen müssen, spielentsc­heidend sein können.“Die krasse Fehlentsch­eidung des mit seiner Aufgabe überforder­ten Schiedsric­hters Sven Jablonski ärgerte natürlich auch den Kapitän, doch er zieht vor allem Positives aus dem Spiel. „Wir haben uns nach dem Rückstand sehr stabilisie­rt, obwohl auch noch Felix Klaus verletzt ausscheide­n musste, der seit Wochen ein Faktor bei uns ist“, analysiert er. „Wenn man die ersten zwei Minuten ausklammer­t, dann waren wir die bessere Mannschaft. Leider können wir uns nichts dafür kaufen. Kiel hat mit Mann und Maus verteidigt, aber wir haben alles auf dem Platz gelassen.“

Ein wenig Kritik an der Vorstellun­g der Düsseldorf­er bringt der 31-Jährige aber auch noch an: „Schade, dass wir es nach dem 1:1, das eigentlich in der 70. Minute zu einem guten Zeitpunkt fiel, nicht geschafft haben, noch zwingender zu werden. Aber dennoch Glückwunsc­h an Kiel: Wenn eine Mannschaft noch fünf Punkte vor uns liegt, obwohl wir

jetzt 13 Spiele in Folge nicht verloren haben, dann ist es auch ein insgesamt verdienter Aufstieg.“

Fortuna habe in Kiel deutlich gezeigt, dass sie „ein ganzes Stück weiter“sei als beim Hinspiel, das zu Recht 0:1 verloren gegangen sei. „Jetzt werden wir uns voll aufs letzte Heimspiel konzentrie­ren und versuchen, es zu gewinnen. Jeder Fortuna-Fan,

der am Sonntag gegen Magdeburg im Stadion sein wird, hat es verdient, dass wir mit einem Sieg den 34. Spieltag beenden. Und dann schauen wir mal, wozu es danach noch reicht.“Mit Blick auf die am 23. und 27. Mai anstehende­n Relegation­sspiele ist der gebürtige Essener optimistis­ch, und das ganz unabhängig vom Gegner, der ja erst am Samstagnac­hmittag ermittelt wird. „Solche Leistungen wie in Kiel und zumeist auch in den ganzen Wochen davor sollten uns den absoluten Mut geben, dass etwas möglich ist in der Relegation – egal, wer da kommt.“

Dabei lässt sich der routiniert­e Innenverte­idiger auch nicht von schlechten Zahlen einschücht­ern. „Die Statistik spricht nicht für den Zweitligis­ten, aber jeder, der die Fortuna schon ein paar Jahre verfolgt, weiß, dass Fortuna 2012 schon Historisch­es erreicht hat in der Relegation. Es ist definitiv möglich; jetzt warten wir mal ab, wer da auf uns zukommt. Mit der Energie der vergangene­n Wochen geht einiges.“

 ?? FOTO: MORITZ MÜLLER ?? Fortunas Kapitän Andre Hoffmann bei der Ballannahm­e.
FOTO: MORITZ MÜLLER Fortunas Kapitän Andre Hoffmann bei der Ballannahm­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany