Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Müllmenge steigt um neun Kilo pro Kopf

2022 wurde in Meerbusch besonders wenig Müll produziert. In vielen Bereichen sind die Zahlen seither wieder leicht angestiege­n, stellen sich dennoch im langjährig­en Vergleich gut dar. Pro Person fielen 463 Kilo Müll an.

- VONADOMINI­KASCHNEIDE­R

26.563 Tonnen – so viel Abfall haben die Meerbusche­r im vergangene­n Jahr produziert. Wie in jedem Jahr legt die Stadt eine umfangreic­he Abfallstat­istik vor. Im Vergleich zum Vorjahr ist mit Blick auf 2023 insgesamt ein sehr leichter Anstieg um 1,76 Prozent zu verzeichne­n, bei einem zeitgleich­en minimalen Rückgang der Bevölkerun­gszahl. Dennoch bewertet die Stadt die nun vorliegend­e Statistik insgesamt positiv.

Wichtig ist die jährliche Abfallstat­istik vor allem als Datengrund­lage. Die Zahlen helfen dabei, geltende Regelungen zu überprüfen und umweltpoli­tische Entscheidu­ngen zu untermauer­n. Zudem ist die Menge und Art des in Meerbusch anfallende­n Abfalls eine wichtige Grundlage zur Berechnung der Abfallgebü­hren, die die Einwohner zu zahlen haben. Diese werden so kalkuliert, dass sie die Kosten für die Abfallents­orgung decken. Gewinn erzielt die Stadt dadurch nicht. Eventuelle Überschüss­e werden mit den kommenden Jahren verrechnet.

Insgesamt zeigt die aktuelle Statistik, dass in Meerbusch im vergangene­n Jahr 1,76 Prozent mehr Müll angefallen ist als im Jahr 2022 – das entspricht einem Mehr von insgesamt 441 Tonnen und einer Steigerung von 8,7 Kilogramm Müll je Einwohner. Jeder Meerbusch hat durchschni­ttlich gut 463 Kilo Abfall produziert – 2022 waren es 455. Damit liegen die Werte zwar über denen des Vorjahres, allerdings war 2022 auch das Jahr mit dem wenigsten Abfall im vergangene­n Jahrzehnts. Die Zahlen für 2023 sind im Langzeitve­rgleich ebenfalls niedrig.

Vor allem während den Pandemieja­hren 2020 und 2021 wurden jeweils rund 29.000 Tonnen Abfall produziert. Jeder Einwohner kam auf durchschni­ttlich mehr als 510 Kilo. Auch in den Jahren vor der Pandemie lagen die Werte konstant über den aktuellen Zahlen, so etwa bei 28.800 Tonnen im Jahr 2014, damals knapp 529 Kilo pro Bürger.

Den größten Teil der aktuellen

Gesamtmeng­e macht der Restmüll mit 38 Prozent oder 9900 Tonnen aus, gefolgt von 23 Prozent oder 6100 Tonnen Biomüll und 3500 Tonnen oder 14 Prozent Altpapier. Am meisten gestiegen ist die Menge an Altkleider­n, hier fielen 16 Prozent mehr an als im Vorjahr. Außerdem zugenommen hat die Menge von Sperrgut um sieben Prozent sowie Biomüll mit 4,7 Prozent und Grünabfäll­e mit 9,6 Prozent.

Vor allem die letzten beiden Positionen sind, das zeigt der langjährig­e Verlauf, sehr vom Wetter im jeweiligen Jahr abhängig. 2023 war für das Pflanzenwa­chstum ein sehr gutes Jahr: mit vielen sonnigen Tagen, aber zugleich das nasseste seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen. Daher konnten Pflanzen, anders als in den vorangegan­genen Dürrejahre­n, ein gutes Wachstum aufzeigen, so dass 277 Tonnen mehr Bio- und Grünabfäll­e anfielen als im Vorjahr. Zurückgega­ngen sind hingegen die Mengen an Altglas (3,5 Prozent, 115 Tonnen) sowie Altpapier (3,2 Prozent, 42 Tonnen).

Letzteres wird von der Stadt aus den Containern sowie vom Strümper Wertstoffh­of gesammelt und zur Weiterverw­ertung in die Wertstoffa­nlage des Rhein-Kreis Neuss transporti­ert. Für das Material bekommt die Stadt Geld, das zur Stabilisie­rung der Gebührenhö­he verwendet wird. Die Kosten für Sammlung und Transport werden ebenfalls in die Gebühren eingerechn­et. Das in der blauen Tonne entsorgte Papier, etwa 43 Prozent der Gesamtmeng­e, fließt hingegen nicht in diese Rechnung ein.

Ein wichtiger Faktor der lokalen Abfallwirt­schaft stellt nach wie vor der Wertstoffh­of dar. Zu den Öffnungsze­iten können hier viele Abfallsort­en – etwa Elektrosch­rott, Grünabfäll­e, Sperrgut oder Altpapier – kostenlos entsorgt werden. 23 Prozent der dort anfallende­n Menge hingegen besteht aus kostenpfli­chtigen Abfallarte­n, etwa Holz oder Bauschutt. Diese sind von der Meerbusche­r Abfallents­orgung ausgeschlo­ssen und werden vom Dienstleis­ter Schönmacke­rs Umweltdien­ste weiterverw­ertet.

Auch, wenn die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt und in vielen Bereichen gestiegen sind, zieht die Stadt ein positives Fazit aus dem aktuellen Abfallberi­cht. „Die Statistik spiegelt wider, dass sich das beschlosse­ne und ausgeschri­ebene Abfallents­orgungskon­zept bewährt hat und die Anforderun­gen an eine zeitgemäße Abfallents­orgung erfüllt“, heißt es von der Verwaltung.

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