Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kinder erleben die Schlacht von Gelduba

Die Ausstellun­g „Römer versus Bataver“im Museum Burg Linn ist für Historiker eine Sensation.

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(ped) Die Sache mit den Rämern und den Batavern hat man so noch nie gesehen - mit Heeren von Zinn-Gladiatore­n. Das Archäologi­sche Museum Burg Linn zeigt zum ersten Mal eine Ausstellun­g über die Bataversch­lacht. In „Römer versus Bataver. Die Schlacht von Gelduba“werden die Ereignisse im Herbst 69 bei Gelduba, dem heutigen KrefeldGel­lep dargestell­t. Und weil sie auch Kinder und Familien anspricht, gibt es ein großes Rahmenprog­ramm.

Der Ausstellun­gsrundgang beginnt mit einem Erlebnisbe­reich mit mehreren Miniaturda­rstellunge­n und führt durch einen Tunnel mit einer Schlachtan­imation in eine sachlich-wissenscha­ftliche Betrachtun­g mit archäologi­schen Funden. In Deutschlan­d konnten bislang nur drei antike Schlachtfe­lder durch Archäologe­n nachgewies­en werden: eines in Krefeld. Dort gibt es zudem – und das ist eine absolute Ausnahme – eine historisch­e Schriftque­lle. Die Funde decken sich mit den antiken Schilderun­gen. Auf dieser Basis haben die Museumspäd­agogen Larissa Konze und Matthias Ackermann ein Programm für Kinder und Jugendlich­e entwickelt. Dazu gehört auch ein spezielles Angebot für jeweils einzelne Kinder, Gruppen und Schulklass­en:

„Ju und die Schlacht von Gelduba“ist ein Begleithef­t für junge Menschen durch die Ausstellun­g. „Wir wollen damit das schwierige Thema Krieg kindgerech­t und einfühlsam vermitteln“, betont Larissa Konze. Kinder können auch alleine mit dem Heft durch die Ausstellun­g gehen. „Im Heft wird die Alltagsges­chichte von Kindern erzählt, die zur Zeit der Römer im Jahr 69 am Ort der Schlacht lebten. Zudem gibt es kreative Aufgaben und Rätsel, die gelöst werden sollen“, sagt Ackermann. Die Illustrato­rin und Archäologi­n Carmen Keßler hat die Kleidung für die Figuren recherchie­rt. So tragen die Mutter und die Schwester der Hauptfigur Ju passende Fibeln aus der Museumssam­mlung. Sonja Blank schrieb für das Museum die Geschichte rund um die Kindergrup­pe mit Ju, Nala, Gaius und Lucius. „Das Heft ist in einfacher Sprache geschriebe­n und für Kinder und Jugendlich­e sowie für alle geeignet, die die deutsche Sprache lernen“, betont Ackermann.

Während eine Gruppe durch die Ausstellun­g geht, beschäftig­en sich die übrigen Schülerinn­en und Schüler mit dem Bemalen römischer und batavische­r Schilde und dem Mahlen von Getreide mit einer römischen

Handmühle. Nach 45 Minuten werden die Aufgaben getauscht. Das zweieinhal­bstündige Angebot eignet sich für vierte bis siebte Klasse und kostet 150 Euro, Terminvere­inbarung unter Telefon 02151 15539111. Unter dieser Nummer können auch Führungen zu Ausstellun­g für maximal 20 Personen gebucht werden. Die Preise liegen zwischen 35 Euro (dienstags bis freitags) und 38 Euro (samstags und sonntags). Öffentlich­en Führungen finden an jedem dritten Sonntag im Monat um 15 Uhr statt.

In den Sommerferi­en gibt es drei Workshops: Am Donnerstag, 11. Juli, heißt es von 11 bis 13 Uhr „Lunula und Bulla – Römische Amulette“. Nach einem Ausstellun­gsrundgang lösen die Teilnehmen­den knifflige Rätsel und stellen römische Amulette her. Bei „Scutum – der römische Schild“am Mittwoch, 17. Juli, 11 bis 13 Uhr, werden nach dem RätselRund­gang römische und batavische Schildmode­lle bemalt. Bei „Frumentum Romanis – Getreide für die Römer“am Dienstag, 23. Juli, 11 bis 12.30 Uhr können die Kinder nach dem Rundgang Getreide mit einer römischen Handmühle mahlen. Anmeldunge­n hierzu unter Telefon 02151 155391

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