Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Jüdisches Filmfestival startet mit „Golda“
DÜSSELDORF (go) Noch bis zum 2. Juni richtet die Jüdische Gemeinde Düsseldorf zum 16. Mal das Filmfestival „Jüdische Welten“aus. Sein Schwerpunkt liegt in der filmischen Auseinandersetzung des jüdischen Lebens und dessen ständigen Wandels mit allen Facetten. Spielstätten sind in Düsseldorf das UCI im Medienhafen und die Black Box im Filmmuseum sowie in Neuss das Hitch-Kino.
„Filme können als kraftvolles Mittel dienen, um den interkulturellen Dialog zu fördern und das Verständnis
für verschiedene Religionen zu stärken“, sagt Polina Ivanova, seit 2019 Kuratorin des Festivals: „Wir sprechen mit unserem Angebot gleichermaßen ein jüdisches und nichtjüdisches Publikum an, und ganz explizit jüngere Leute.“
Eröffnet wurden die „Jüdischen Welten“am Donnerstag mit „Golda“, ein biografisches Drama um Israels frühere Premierministerin Golda Meir. „Wir sind sehr stolz, die deutsche Erstaufführung für uns gewinnen zu können“, sagt Ivanova: „Der Film wurde 2023 als
Koproduktion von Großbritannien und den USA gedreht und kommt erst am 30. Mai in die Kinos.“Mit seinem Konzept richte sich das Festival an eine breite Öffentlichkeit: „Schwierige Themen werden durchaus angepackt, aber immer mit dem Aspekt der Unterhaltung.“Alle Filme laufen in Originalsprache und werden deutsch untertitelt.
Das UCI-Kino zeigt jeweils um 20 Uhr an diesem Sonntag „Tel Aviv – Beirut“(Deutschland-Zypern-Frankreich), am Mittwoch die deutsch-israelische Ko-Produktion „Plan A“, am 30. Mai „Der verlorene Zug“(Deutschland-NiederlandeLuxemburg). In der Black Box laufen am 2. Juni um 17 Uhr „Delegation“(Polen-Israel-Deutschland) und um 20 Uhr „Nicht ganz koscher“. Im Hitch Neuss ist „Valeria is getting married“zu sehen (Israel-Ukraine, 28. Mai, 19 Uhr). Ivanova legt den Zuschauern besonders „Plan A“ans Herz: „Der Film greift eine wahre Begebenheit auf, die der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, berührend und schockierend zugleich.“1945 plant eine Gruppe von Holocaust-Überlebenden
einen groß angelegten Racheakt, der jedoch scheitert.
Hatten die Ereignisse in Israel und die offen zur Schau gestellten antisemitistischen Bewegungen Einfluss auf das Festival? „Weniger auf das Konzept, eher auf die damit zusammenhängende Sicherheit“, antwortet die Kuratorin: „Wir hatten Bedenken, ob es überhaupt stattfinden kann. Aber das stand dann gar nicht mehr zur Debatte. Bei der Organisation hat uns die Stadt Düsseldorf vorbildlich begleitet und unterstützt.“