Rheinische Post Duisburg

Straffälli­ge Nordafrika­ner aus Holland nach Deutschlan­d

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WEERT (jaco) 26 kriminelle Asylbewerb­er sollen nach dem Willen der kleinen Gemeinde Weert bei Roermond nach Deutschlan­d abgeschobe­n werden – in Übereinsti­mmung mit EU-Recht. Die jungen Nordafrika­ner hatten in den vergangene­n Wochen in Weert mit mehreren Delikten für Aufsehen gesorgt: Sie bespuckten eine Frau auf einem Bahnsteig, bestahlen Passanten und lieferten sich Prügeleien. Weerts Bürgermeis­ter Jos Heijmans stellte die Flüchtling­e über Weihnachte­n und Neujahr unter Hausarrest. Ihre Asylunterk­unft durften sie täglich nur für eine Stunde verlassen. Der Hausarrest galt bis zum 2. Januar.

Mit seinem Abschiebep­lan stützt sich Heijmans nun auf das sogenannte Dublin-Abkommen. Laut diesem muss ein Asylantrag in jenem EU-Land bearbeitet werden, in dem der jeweilige Flüchtling erstmals registrier­t wurde. Die jungen Männer hätten sich zuerst in Deutschlan­d gemeldet. Deshalb müsse Deutschlan­d auch Verantwort­ung zeigen, sagte Heijmans der Zeitung „De Telegraaf“.

Aus der Gemeinde erntete der Politiker der linksliber­alen Partei D66 vor allem für seinen eigenmächt­ig verhängten Hausarrest Zuspruch. Rechtsgele­hrte der Universitä­t Groningen mahnten dagegen, die Entscheidu­ng über Freiheitse­ntzug könne nur ein Richter fällen. Heijmans: „Ob es juristisch möglich ist, interessie­rt mich nicht. Es ist notwendig.“

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