Rheinische Post Duisburg

Wenn der Hund nicht hören will

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Serie Erziehungs­tipps von Martin Rütter (3)

DÜSSELDORF (RP) Vor einigen Wochen hatten wir Leser gebeten, uns ihre Probleme mit ihrem Hund zu schildern. Fünf Anfragen haben wir an Hundetrain­er Martin Rütter weitergele­itet. Seine Antworten veröffentl­ichen wir in einer Serie. Die Frage Mein Name ist Wolfgang Faber, und mein Hund Ferdinand ist ein Pekinese, auch „Löwenhund“genannt. Der Bezeichnun­g macht er alle Ehre, ist furchtlos und gibt niemals auf, wenn es um eine Rangelei geht. Am Liebsten sind ihm größere Hunde, mit denen er herumtolle­n kann. Dann ist er in seinem Element. Ansonsten ist er absolut sozialvert­räglich Menschen und anderen Tieren gegenüber. Er mag lange Spaziergän­ge, bei denen er die Umwelt erkunden kann. Nur ohne Leine laufen lassen kann man ihn sehr schlecht. Stur ignoriert er so gut wie alle Rufe und Kommandos. Hat man ihn jedoch wieder eingefange­n, geht er freudig an der Leine bei Fuß.

Außerdem bellt er jeden Hund, der an unserem Haus vorbeiläuf­t, durch das Fenster lautstark an. Ferdinand lässt sich gerne streicheln und schnurrt dabei wie eine Katze. Wehe jedoch, man fasst ihn ins Gesicht, um etwa eine Zecke zu entfernen. Dann kommt wieder der Löwe in ihm hervor, und er wehrt sich wie derselbe. Martin Rütter Bringen Sie Ferdinand bei, auf ein bestimmtes Signal zuverlässi­g zurück zu kommen. Dafür eignet sich eine Hundepfeif­e. Beginnen sie das Training in ruhiger Umgebung, etwa im eigenen Garten. Zudem benötigen Sie eine Leckerei, die Ferdinand ausschließ­lich für das Rückruftra­ining bekommt. Lassen Sie ihn nun laufen und warten Sie, bis er sich nicht direkt auf sie konzentrie­rt, aber auch nicht anderweiti­g intensiv beschäftig­t ist. Locken Sie ihn, indem Sie in die Hände klatschen, schnalzen oder rückwärts gehen. Kurz bevor er bei Ihnen ist, pfeifen Sie und belohnen Ferdinand mit dem Leckerbiss­en. Den Pfiff geben Sie anfangs wirklich, kurz bevor Ferdinand bei Ihnen ist. Schritt für Schritt pfeifen Sie dann immer ein wenig früher, bis der Pfiff zum Signal geworden ist.

Für das Verhalten im Haus empfehle ich, Ferdinand einen anderen Liegeplatz zuzuweisen, von wo er die Hunde nicht im Blick hat. Und damit er sich Zecken entfernen lässt, müssen Sie diese Handlung ebenfalls in kleinen Schritten üben. Nehmen Sie mehrmals täglich die Zeckenzang­e in die Hand und streicheln sie Ferdinand dann. Ist er brav und bleibt entspannt, gibt es eine Belohnung. Verlängern Sie die Zeit, in der er stillhalte­n muss.

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FOTO: PRIVAT Der Pekinese Ferdinand legt sich auch mit größeren Hunden an.

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