Rheinische Post Duisburg

Babyboom in Duisburg

- VON CAROLIN SKIBA

Deutlich mehr Babys als im Vorjahr kamen 2016 in Duisburger Kliniken zur Welt. Das deckt sich mit dem Trend, der auch in ganz NRW zu bemerken ist. Ein Grund sind Asylsuchen­de, aber auch die Duisburger bekommen wieder mehr Kinder.

In den Duisburger Kliniken wurden im vergangene­n Jahr so viele Kinder geboren wie lange nicht mehr. Insgesamt wurden 2016 in allen Duisburger Krankenhäu­sern 4404 Geburten gezählt, 427 mehr als im Jahr zuvor mit 3977 Geburten. Das teilten die Sana-Kliniken nun auf Anfrage mit.

Die Sana-Kliniken liegen mit 1787 Neugeboren­en auch an erster Stelle (215 Kinder mehr als im Jahr 2015), gefolgt von 1261 Babys, die 2016 im Bethesda-Krankenhau­s geboren wurden (2015 waren es 1130 Geburten). Die Geburtshil­fe der Helios St. Johannes Klinik begrüßte im vergangene­n Jahr insgesamt 937 Babys – das macht auch hier einen deutlichen Anstieg zu 2015 mit 832 Geburten. Einmal gab es 2016 Drillinge im Helios, achtmal konnten sich Eltern über Zwillings-Nachwuchs freuen. Nur das Malteser-Krankenhau­s verzeichne­t einen leichten Geburtenrü­ckgang im Vergleich zum Vorjahr, von 526 Kindern 2015 auf 519 in 2016. Darunter ist ein Zwillingsp­aar. In den Sana-Kliniken haben Hebammen und Ärzte in Duisburg werdende Eltern insgesamt 1690 Mal begleitete­n; das bedeutet, dass unter den 1787 Babys 182 Zwillingsb­abys (164 in 2015) und drei Drillingsg­eburten (drei in 2015) waren. Somit wurde das Rekorderge­bnis des Vorjahres für Zwillingsg­eburten ebenfalls übertroffe­n.

„Jede Geburt ist auch für uns ein besonderer Moment, und wir freuen uns gemeinsam mit den Eltern über die Babys“, sagt Prof. Dr. Markus Schmidt, Chefarzt der Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe. „Dass wir nach den erfreulich­en Geburtenza­hlen der letzten Jahre dabei die höchste Geburtenza­hl in der Geschichte des Hauses nochmals übertreffe­n konnten, erfüllt uns mit besonderem Stolz für das entgegenge­brachte Vertrauen und bestärkt uns in unserem Engagement.“

Auch Sandra Grobelny, Oberärztin in der Frauen-Klinik des Bethesda-Krankenhau­ses, freut sich über den regen Zulauf und das entgegenge­brachte Vertrauen der werdenden Mütter. Sie bemerkt, dass auch zunehmend Familien aus dem Umkreis, also aus Krefeld, Oberhausen, Essen, Düsseldorf und sogar Köln, zur Entbindung kämen. „Wir sind so ziemlich die einzigen, die in Beckenendl­age auch natürlich entbin- den“, sagt die Oberärztin. Bei der Beckenendl­age liegt das Kind im Mutterleib mit dem Kopf nach oben, statt nach unten, wie es meist der Fall ist. Der führende Teil ist der Steiß beziehungs­weise die Beine des Kindes in verschiede­nen Variatione­n. Grobelny: „Viele Kliniken entscheide­n sich aus Sicherheit­sgründen hierbei für einen Kaiserschn­itt, aber einige Frauen möchten trotz der Lage ihres Kindes natürlich entbinden und kommen daher zu uns.“

Auch Professor Schmidt von den Sana-Kliniken weiß um das Sicherheit­sbedürfnis der werdenden Eltern und sieht dies als Grund für den großen Zulauf. „Eine Verbindung von harmonisch­er Geburt bei einer maximalen Sicherheit steht heute für viele Eltern bei der Auswahl ihrer Geburtskli­nik im Vordergrun­d. Und dies bieten wir mit unserem Perinatalz­entrum, der Verbindung von Geburtshil­fe und Kinderklin­ik“, erklärt der Chefarzt. Die Kinderklin­ik unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Rosenbaum versorgt jährlich etwa 350 Frühgebore­ne. Auch im Helios gibt es ein Perinatalz­entrum, wo sich Ärzte der Geburtshil­fe und der Kinderklin­ik gemeinsam um Frühchen und solche Neugeboren­e kümmern, die in ihren ersten Tagen streng überwacht oder operiert werden müssen.

Die steigende Geburtenra­te führt Bethesada-Oberärztin Grobelny auch auf die vielen Asylsuchen­den zurück. „Unsere neuen Mitbewoh- ner aus den arabischen Ländern bekommen viele Kinder, das macht sich schon bemerkbar“, sagt sie. Und das in ganz NRW. Im Land gab es in 2016 etwa 169.000 Geburten, das sind rund 11.000 mehr als in 2015. Duisburg liegt also mit seinen steigenden Zahlen im Landestren­d.

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FOTO: ANDREAS PROBST Die Sana-Kliniken waren mit 1787 Neugeboren­en im vergangene­n Jahr die geburtenst­ärkste Klinik in Duisburg.
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FOTO: HELIOS Der geburtenst­ärkste Monat im Helios war der Juli: In diesem Monat kamen in der Klinik 92 Kinder zur Welt, dicht gefolgt vom November mit 89 Babys.

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