Sicherheitsmann wegen Kopf-Tritten verklagt
(bur) Bei einer größeren Schlägerei zwischen Sicherheitskräften und einer Gruppe offenbar russischstämmiger Männer soll ein 22-Jähriger einen Tritt gegen den Kopf bekommen haben. Nicht weniger als 14 Zeugen waren bei dem Vorfall in der U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee am 3. Januar 2015 zugegen, sie alle sollen im gestern begonnenen Prozess gehört werden. Denn weder die Aussagen des 22-Jährigen und des Sicherheitsmannes noch eine Video-Aufnahme vom Bahnsteig konnten bislang viel Licht in den Fall bringen.
Laut Anklage habe der junge Mann sich um kurz vor 6 Uhr morgens zwischen die Türen einer UBahn in Richtung Meerbusch – seinem Wohnort – gestellt und diese so am Schließen gehindert. Seiner Aussage nach habe er seinen Freunden, die schon eingestiegen waren, nur ermöglichen wollen, wieder auszusteigen, da es für sie die falsche Bahn gewesen sei. Der 22-Jährige räumte vor Gericht ein, stark betrunken gewesen zu sein. Der Angeklagte, ein heute 37-jähriger Sicherheitsmann, sei dann hinzugetreten und habe ihn gebeten, die Tür freizumachen. Was folgte, schildern die Männer unterschiedlich. Der Sicherheitsmann spricht davon, den 22-Jährigen leicht auf den Arm geklopft zu haben, woraufhin dieser mit dem Ausruf „Ich bin Moskauer!“ihn mit dem Ellenbogen ins Gesicht geschlagen haben soll. Der 22-Jährige behauptet, selbst von hinten auf den Kopf geschlagen worden zu sein, wodurch er gestürzt sei.
Ein Video half wenig bei der Aufklärung. Es zeigt lediglich, wie der 22-Jährige zuschlug, was danach passierte, ist nicht zu erkennen. Bei Fortsetzungsterminen am 25. Januar und 8. Februar sollen 13 weitere Zeugen aussagen.