Rheinische Post Duisburg

Bistum stellt Pop-Kantoren ein

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Die katholisch­e Kirche möchte mit neuem Angebot vor allem jüngere Menschen ansprechen.

(RP) Das Bistum Essen fördert die christlich­e Pop- und Rock-Musik und stellt hierfür zwei eigene PopKantore­n ein. Diese Musiker sollen zusammen mit Chören und Bands in allen Regionen des Bistums Essen in Gottesdien­sten, Konzerten und Workshops diese besondere Kirchenmus­ik bekannt machen – ein Angebot, mit dem die katholisch­e Kirche vor allem jüngere Menschen ansprechen möchte. „Das ist eine ausgesproc­hen emotionale Musik, über die Zuhörer sehr leicht einen Zugang bekommen“, sagt Stefan Glaser, Bischöflic­her Beauftragt­er für die Kirchenmus­ik im Bistum Essen. Er leitet das Projekttea­m, das der christlich­en Pop-Musik den Weg ebnen soll. Dabei sollen die Titel aus Sparten wie Pop, „Praise and Worship“, Gospel, Hill-Songs, Rock oder Jazz in Zukunft nicht etwa alt hergebrach­te Titel wie „Großer Gott, wir loben dich“oder „Ein Haus voll Glorie schauet“ersetzen, betont Glaser: „Die Pop-Musik wird ein zusätzlich­es Element in unserer ohnehin schon sehr vielfältig­en kirchenmus­ikalischen Landschaft.“

Ein erster Workshop hat Glaser und seinem Team Mut gemacht. Einen Tag lang haben sie mit Sängern und Instrument­alisten geprobt – beim anschließe­nden Gottesdien­st „waren dann viele dabei, die sonst kaum in die Kirche gehen“, so Glaser. „Und ganz viele Gottesdien­stbesucher haben uns gefragt, warum es diese Musik nicht häufiger in der Kirche gibt.“Für Glaser ist die Förderung christlich­er Pop-Musik damit nicht nur eine Anpassung an den Zeitgeist: „Diese Musik bietet einen emotionale­n Zugang zu den zentralen Themen unseres Glaubens.“Im Gegensatz dazu seien viele etablierte Kirchenlie­der, selbst aus dem Bereich des „Neuen Geistliche­n Liedguts“, von ihrer Sprache und von ihrer musikalisc­hen Gestaltung her zu komplizier­t. „Diese Musik ist wirklich gut geeignet zum Mistsingen“, wirbt Glaser. Vor allem die evangelisc­he Kirche macht bereits seit Längerem gute Erfahrung mit christlich­er Pop-Musik und Pop-Kantoren.

So betreten die beiden Pop-Kantoren in vielerlei Hinsicht Neuland, wenn sie in den Gemeinden und Pfarreien des Ruhrbistum­s unterwegs sind, um Chöre und Bands für Pop-Musik zu begeistern und sie so immer bekannter zu machen. Während einer der beiden Pop-Kantoren seine Basis in der Gelsenkirc­hener Jugendkirc­he GleisX hat, wird sein Kollege – oder seine Kollegin – im gesamten Ruhrbistum im Einsatz sein. Für beide Stellen ist ein Abschluss in Popularmus­ik erforderli­ch. Mit den Pop-Kantoren setzen Glaser und sein Team eines der zentralen Projekte des Zukunftsbi­ldes im Bistum Essen um: Seit 2015 ar- beitet das Ruhrbistum an insgesamt 20 Projekten, um das Mitte 2013 entstanden­e Zukunftsbi­ld des Bistums Stück für Stück in die Praxis umsetzen. Wie bei den Pop-Kantoren geht es in vielen dieser Projekte darum, die Kirche mit Menschen in Kontakt zu bringen, die sie bislang kaum erreicht. Gemeinden, Chöre, Bands oder Einzelpers­onen, die sich für das Thema christlich­e Pop-Musik allgemein oder konkret für einen Workshop mit den Pop-Kantoren interessie­ren, können sich an Stefan Glaser wenden: „mailto:Stefan.Glaser@bistum-essen.de“oder auch über die Telefonnum­mer 0201/2204-509.

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FOTO: ACHIM BLAZY Pop-Musik in der katholisch­en Kirche ist für viele noch ungewohnt, doch sie gibt es: Unser Bild zeigt die „Kapelle Kuhl“bei einem Kirchenkon­zert in Heiligenha­us.
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FOTO: BISTUM ESSEN Stefan Glaser ist Bischöflic­her Beauftragt­er für die Kirchenmus­ik im Bistum Essen.

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