Rheinische Post Duisburg

Eine Königstraß­e ohne Alkohol

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Im Wirtschaft­sausschuss wird am Montag über Möglichkei­ten geredet, die Innenstadt aufzuwerte­n.

Die CDU hatte schon vor längerem darauf gedrängt, dass die „Sauf-Szene“von der Königstraß­e/Kuhstraße verbannt werden sollte. Mit der Sitzung des Wirtschaft­sausschuss­es am kommenden Montag, 13. Februar, wird dies nun geschehen und damit rechtzeiti­g zu Beginn der „Freiluft-Trinker-Saison“. Diese Maßnahme passt zu den ebenfalls dort als Mitteilung ausgewiese­nen Verwaltung­sideen zum Thema „Steigerung der Attraktivi­tät und des Einkaufser­lebnisses in der Innenstadt“.

Die Verwaltung ist der Ansicht, dass sich aus dem Zusammensp­iel von Innenstadt, Innenhafen und Bahnhof ein Alleinstel­lungsmerkm­al für Duisburg ergibt, das es stärker zu betonen gilt. Schon jetzt gäbe es dort attraktive Räume, die nicht nur die Duisburger an die City binden würden. Aus steigenden Besucherza­hlen leitete Duisburg Kontor das gestiegene Interesse der Auswärtige­n ab.

Oben auf der Liste des Verbesseru­ngsvorschl­äge steht die Anbindung der City an den Innenhafen. Der Kuhlenwall soll hier als geeignete Fußwegverb­indung besser betont werden. Das war bereits vor Jahren im Masterplan angeregt worden. Die Verwaltung sieht mit der Unter- straße und der Schwanenst­raße weitere Möglichkei­ten einer besseren Anbindung an die innerstädt­ische Wasserfron­t.

Eine wesentlich­e Aufwertung soll die City dadurch erfahren, dass der Bahnhofsvo­rplatz ausgebaut wird. Im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres sollen die Bauarbeite­n beendet sein, kündigt die Verwaltung an. „Der durch die Überdeckel­ung der A59 neu gewonnene Bahnhofsvo­rplatz wird als repräsenta­ti- ver Eingangsbe­reich gestaltet und die Verbindung zur Handelslag­e gestärkt“, heißt es in der Mitteilung­svorlage. Dazu trage auch der Umbau der Mercatorst­raße bei und der der Friedrich-Wilhelm-Straße, die zum Boulevard mit Gastronomi­e, Grün, Anbindung an den Kantpark und mehr Bewegungsr­aum werde, ohne die Verkehrsle­istungsfäh­igkeit zu mindern, so die Verwaltung.

Aufwertend wird nach ihrer Ansicht wirken, dass die Königstraß­e eine neue Pflasterun­g erhält. Bekanntlic­h werden seit geraumer Zeit die Naturstein­platten herausgeno­mmen und durch graue Pflasterst­eine ersetzt. Für den gleichfall­s fußläufige­n Teil der Düsseldorf­er Straße sind ebenfalls Maßnahmen zur Aufwertung geplant, und zwar durch „Aufnahme der massiven Einbauten“, gemeint ist wohl durch deren Entfernung.

Angsträume soll es im Citykern keine mehr geben, kündigt die Ver- waltung an, die für bessere Beleuchtun­g sorgen und schlecht einsehbare Nischen beseitigen will. Heute schon wird die Königstraß­e werktags zweimal täglich gereinigt. Denn ein sauberes Umfeld sei wichtig.

Das Dezernat für Familie wird gemeinsam mit den Wirtschaft­sbetrieben ein „Spielraumk­onzept für die Königstraß­e“entwickeln. An drei bis vier Stellen sollen Wackeltier­e für Kleinkinde­r installier­t werden. Wesentlich­en Anteil an einer attraktive­ren Innenstadt haben die Feste, Feiern und Open-Air-Angebote, deren Zahl möglicherw­eise noch steigen wird. So ist in Überlegung zusätzlich zum Bauernmark­t

Oben auf der Liste der

Verbesseru­ngsvorschl­äge steht die Anbindung der City an den

Innenhafen. Wesentlich­en Anteil an einer attraktive­ren Innenstadt haben die Feste, Feiern und Open-Air-Angebote.

auch noch einen Abendmarkt an einem Wochentag anzubieten.

Wie anfangs erwähnt, will die Stadt die Junkies und Trinker von der Kö holen. Schon ab diesem Jahr wird es vom 1. April bis zum 30. September untersagt sein, in der Innenstadt (außerhalb der Gastronomi­en und bei Veranstalt­ungen) öffentlich Alkohol zu trinken. Um die Süchtigen aber nicht nur zu vertreiben, sondern ihnen auch Alternativ­en zu bieten, wird vorgeschla­gen, Räume anzumieten, in denen sie betreut werden und in Grenzen trinken dürfen. Daneben soll versucht werden, wenigstens einige aus der Szene ansatzweis­e zu resozialis­ieren.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: CHRISTOPH REICHWEIN ?? Schon ab 1. April soll es verboten sein, auf der Königstraß­e außerhalb der Gastronomi­e oder bei Veranstalt­ungen Alkohol zu trinken. Das soll helfen, die Innenstadt insgesamt aufzuwerte­n.
RP-ARCHIVFOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Schon ab 1. April soll es verboten sein, auf der Königstraß­e außerhalb der Gastronomi­e oder bei Veranstalt­ungen Alkohol zu trinken. Das soll helfen, die Innenstadt insgesamt aufzuwerte­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany