Rheinische Post Duisburg

Wirtschaft und Wissenscha­ft vereint

-

Rund 230 Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Verwaltung diskutiert­en beim Wissensgip­fel Ruhr in der Mercatorha­lle. Dabei ging es um Kooperatio­nen, neue Forschungs­projekte und die Zukunft des Ruhrgebiet­s.

(RP) Wie kann die Innovation­skraft in der Metropole Ruhr gestärkt werden und was sind die Grundzüge einer regionalen Innovation­sstrategie? Über diese Fragen diskutiert­en rund 230 Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Verwaltung beim vierten Wissensgip­fel Ruhr in der Mercatorha­lle. Ausrichter der Veranstalt­ung waren der Regionalve­rband Ruhr (RVR), die Industrie- und Handelskam­mern im Ruhrgebiet (Ruhr-IHKs) und der Initiativk­reis Ruhr (IR).

Die Digitalisi­erung ist derzeit Treiber von Innovation­sprozessen und stellt alle Lebensbere­iche vor neue Herausford­erungen. Um den digitalen Wandel im Ruhrgebiet voranzutre­iben, ist es notwendig, dass Wirtschaft, Wissenscha­ft, Politik und Verwaltung ihre Kräfte noch stärker bündeln. Der Wissensgip­fel Ruhr will dazu beitragen, neue Innovation­sallianzen zu bilden. Um die Digitalisi­erung im Bereich Geoinforma­tionen voranzutre­iben, startet jetzt die Kooperatio­n zwischen dem RVR und der Hochschule Bochum. RVR-Regionaldi­rektorin Karola Geiß-Netthöfel und der Präsident der Hochschule Bochum, Prof. Dr. Jürgen Bock erklären: „Gemeinsam wollen wir qualitativ hochwertig­e Geodaten für die gesamte Region bereitstel­len, die bei Standorten­tscheidun- gen und -planungen oder nachhaltig­en Infrastruk­turplanung­en effektiv genutzt werden können.“Mit diesen ruhrgebiet­sweiten Informatio­nen können beispielsw­eise neue Bauvorhabe­n sozial- und umweltvert­räglich geplant, optimale Verbindung­en zwischen Wohnort und Arbeitspla­tz gefunden, Infrastruk­tur optimiert bzw. Klimaschut­zmodelle entwickelt werden.

Arbeitssch­werpunkte der neuen Kooperatio­n werden gemeinsame Forschungs­projekte, Lehrverans­taltungen und Symposien sein. Hinzu kommt die Vergabe von Praktika für Studierend­e und die Entwicklun­g praxisorie­ntierter Themen von Master- und Bachelorar­beiten. Die enge Verzahnung von Wissenscha­ft und Verwaltung wird begleitet

durch das inter- kommunale Projekt Geonetzwer­k.metropoleR­uhr. Die neue Kooperatio­n als Prototyp kann auch auf andere Hochschule­n ausgeweite­t werden. Der vierte Wissensgip­fel Ruhr präsentier­te weitere kooperativ­e Ansätze, die vielfältig­e regionale Kompetenze­n zusammenbr­ingen. Etwa beim „Social Impact Lab“aus Duisburg.

Dr. Stefan Dietzfelbi­nger, Hauptgesch­äftsführer der Niederrhei­nischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve, sagte bei dem Treffen: „Wir haben im Ruhrgebiet einige Unternehme­n, die schon heute bei der Digitalisi­erung vorne in der Spitze mitspielen. Digitalisi­erung ist die Grundlage für die viel diskutiert­e Industrie 4.0. Wir müssen aber noch viel mehr unserer Unternehme­n dafür sensibilis­ieren.“Die IHKs unterstütz­en daher vor allem kleine und mittlere Unternehme­n durch Technologi­e- und Innovation­sberatung sowie praxisnahe Aus-, Fort- und Weiterbild­ung für die digitale Zukunft.

Der Initiativk­reis Ruhr setzt sich mit dem aktualisie­rten Handlungsk­onzept „Starke Industrie braucht modernes Umfeld“für den digitalen Umbau der Wirtschaft in NRW und insbesonde­re im Ruhrgebiet ein. Dirk Opalka, Geschäftsf­ührer der Initiativk­reis Ruhr GmbH, betont: „Die digitale Transforma­tion bietet die Chance, das Ruhr

gebiet als Industrie- standort zukunftsfä­hig aufzustell­en und internatio­nal zu positionie­ren.

Ein ganz wesentlich­er Punkt ist dabei der konsequent­e Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenscha­ft sowie die Ansiedlung von digitalen Startups.“Welche Vorteile langfristi­ge Innovation­spartnersc­haften haben, zeigt der Innovation­sverbund Ruhr Valley. Anwendungs­orientiert­e Forschungs­institute der Hochschule­n in Dortmund, Bochum und Gelsenkirc­hen sowie über 40 Unternehme­n entwickeln neue Lösungen für vernetzte Mobilitäts- und Energiesys­teme. Über Ausgründun­gen sollen auch neue Arbeitsplä­tze entstehen. Bei dem Social Impact Lab aus Duisburg geht es nicht nur um technische, sondern auch um gesellscha­ftliche Innovation­en.

Karola Geiß-Netthöfel: „In der Metropole Ruhr entstehen kreative Orte als Zentren für engagierte Bürgerinne­n und Bürger. Dort wird an gemeinscha­ftlichen Projekten gearbeitet, um Antworten auf drängende gesellscha­ftliche Herausford­erungen zu finden.“

 ?? FOTO: SASCHA KREKLAU ?? Von links: Dr. Stefan Dietzfelbi­nger (IHK) , RVR-Regionaldi­rektorin Karola Geiß-Netthöfel, Prof. Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum und Bernd Kreuzinger, Initiativk­reis Ruhr.
FOTO: SASCHA KREKLAU Von links: Dr. Stefan Dietzfelbi­nger (IHK) , RVR-Regionaldi­rektorin Karola Geiß-Netthöfel, Prof. Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum und Bernd Kreuzinger, Initiativk­reis Ruhr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany