Rheinische Post Duisburg

Wenn das Laub den Garten verdunkelt

-

Die Wirtschaft­sbetriebe sehen keinen Grund einzuschre­iten, wenn die Bäume gesund sind.

BERGHEIM (hch) Werner Jaroschek hat sich mit einem speziellen Problem an den Bürgermoni­tor der Rheinische­n Post gewandt, das es in dieser Form vermutlich auch anderswo in unserem Stadtgebie­t an vielen Stellen gibt: Er ärgert sich über die groß gewordenen Bäume an seinem Grundstück, die Licht nehmen und Dreck bringen. Die Familie hat vor mehr als 40 Jahren ein Haus am Lerchenweg in Bergheim gekauft. „Wir hatten damals die Möglichkei­t, zwischen einem Haus mit Ost-West-und einem Haus mit NordSüdlag­e zu wählen“, berichtet er. Jaroscheks entschiede­n sich für die Nord-Süd-Lage und damit für Sonne und Licht am Tag. Was die Familie damals vermutlich nicht ahnte, dass sich an dieser schönen Lage schon bald etwas ändern könnte. Denn hinter ihrem Haus wurde ein Sportplatz gebaut. „Unmittelba­r hinter unseren Gärtchen und dem Sportplatz pflanzte die Stadt Bäume an“, so Jaroschek. Die stehen so dicht und sind mittlerwei­le so in die Höhe geschossen, „dass sie unsere Gärtchen fast 100prozent­ig beschatten und im Sommer so viel Schatten werfen, dass wir oft auch tagsüber im Wohnzimmer Licht einschalte­n müssen“. Schon mehrfach hat sich der Bergheimer an die Stadt und an das Grünfläche­namt gewandt. Damit wieder mehr Licht und Sonne aufs Grundstück fallen, wollte er, dass die Bäume zumindest ausgelicht­et werden. „Ein einziges Mal hatte vor mehreren Jahren ein Vertreter der Stadt die Lage besichtigt, zugesagt, man würde etwas auslichten. Er hatte auch erklärt, nie mehr würde man Bäume so dicht an Wohnhäuser anbauen. Aber geschehen ist bisher nichts.“Während andere angesichts der nun wieder länger werdenden Tage frohlocken, könnte er ein Lied anstimmen; „Nun, kommen die dunklen Tage, Sonne Ade.“

Für die Bäume an seiner Grundstück­sgrenze sind die Duisburger Wirtschaft­sbetriebe zuständig, die das Problem von Werner Jaroschek kennen. „Die Bäume dort werden regelmäßig kontrollie­rt“, so WBDPresses­precherin Silke Kersken. Dabei liegt der Fokus auf der Sicherheit.

Die Bäume seien absolut gesund. „Darum gibt es aus unserer Sicht auch keinen Grund, warum sie ge- fällt werden sollten“, sagt sie. Immer mal wieder würden sie zudem „ausgelicht­et“, schon allein aus dem Grund, um zu verhindern, dass morsche Zweige herunterfa­llen könnten. Kersken beobachtet zunehmend, dass sich Bürger über (üppiges) Grün im öffentlich­en Raum beschweren. Doch auf der anderen Seite gäbe es genau so viele, die es unter allen Umständen schützen wollen.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany