Rheinische Post Duisburg

Gruev: „Der MSV ist mein Verein“

- VON DIRK RETZLAFF

Für den 47-Jährigen ist die Vertragsve­rlängerung beim MSV Duisburg bis 2019 eine Herzensang­elegenheit. Die 2. Bundesliga ist das Ziel, der Weg führt morgen über Preußen Münster.

FUSSBALL Drittligis­t MSV Duisburg trat gestern in Meiderich zur turnusmäßi­gen Pressekonf­erenz zum morgigen Heimspiel gegen Preußen Münster (14 Uhr) „mit großem Orchester“, wie es MSV-Sprecherin Linda Kleine-Nathland formuliert­e, an. MSV-Boss Ingo Wald, Geschäftsf­ührer Peter Mohnhaupt und Sportdirek­tor Ivica Grlic begleitete­n Ilia Gruev – und damit war die Katze schon aus dem Sack: Ilia Gruev bleibt über die Saison hinaus Trainer des MSV Duisburg.

Gruev erhält bei den Zebras einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2019. „Ich freue mich auf den weiteren gemeinsame­n Weg. Wir wollen an dieser Stelle aber auch deutlich machen, dass wir Erfolg wollen – und das heißt, mit dem MSV in der 2. Bundesliga zu spielen“, erklärte Ivica Grlic. Auf die dazu passende Frage gab es gestern nur ausweichen­de Antworten. Gilt das neue Arbeitspap­ier unabhängig von der Liga-Zugehörigk­eit?

Ivica Grlic verwies auf Vertragsin­halte, die nicht öffentlich sind. Ingo Wald sagte: „Uns geht es um die Nachhaltig­keit. Wir wollen hier etwas aufbauen, das länger als zwei Jahre Bestand hat.“Und Ilia Gruev zitierte seinen alten Spezi, Gerry Ehrmann, Torwartleg­ende beim 1. FC Kaiserslau­tern: „Zweifler siegen nicht. Und Sieger zweifeln nicht.“Punkt.

Gruev und der MSV – das ist seit jeher etwas Besonderes. Seit seiner Zeit als Spieler fühle er wie ein Zebra, sagte der 47-Jährige gestern. Und: „Der MSV ist nicht ein Verein, er ist mein Verein.“Der Trainerjob ist mittlerwei­le sein drittes Engagement bei den Meideriche­rn – erst als Spieler, dann als Co-Trainer und nun eben als Cheftraine­r. Das gelang nicht vielen Zebras. Auf der 37-Jährige morgen nur auf der Bank sitzen. Gruevs Zwickmühle stellt sich so dar: Bajic ist sein Kapitän, sein Führungssp­ieler und sein verlängert­er Arm auf dem Spielfeld. Und der 37-Jährige spielte eine überragend­e Hinserie. Doch Youngster Thomas Blomeyer vertrat den Bosnier in den letzten beiden Spielen hervorrage­nd. Hinzu kommt, dass er mit Dustin Bomheuer ein starkes Duo bildet – eine Konstellat­ion, die über die aktuelle Saison hinaus Bestand haben dürfte.

Von einem „schleichen­den Karriereen­de“von Branimir Bajic wollen die Duisburger Verantwort­lichen nichts wissen. Im Gegenteil. Ivica Grlic erklärte gestern demonstrat­iv: „Bajic ist extrem wichtig für uns. Er wird weitere Spiele für uns machen.“

Nicht nur bei der Besetzung der Abwehr muss Gruev grübeln, auch im Sturm kann es sich der Trainer nicht leicht machen. Stanislav Iljutcenko kehrt nach seiner Sperre zurück. Doch Kingsley Onuegbu könnte dank seiner Leistung und seines Tores gegen Osnabrück in der Gunst des Trainers vorne liegen. „Ich freue mich, dass der King jetzt da ist“, so Gruev, der hinzufügte: „Ein Tor und eine gute Leistung sind gute Argumente.“Zudem gefiel dem Trainer, dass Onuegbu sich im Nachklang des Osnabrück-Spiels bescheiden gab, indem er sagte, dass er keine Ansprüche stelle. Teamplayer in diesem Sinne sind ganz nach dem Geschmack des Trainers.

Ein Satz zu Preußen Münster: Der einstige Aufstiegsa­spirant steckt mitten im Abstiegska­mpf, präsentier­te sich vor Wochenfris­t mit einem 3:1-Sieg über Rostock in guter Verfassung. Gruev will sich von der Tabelle nicht blenden lassen: „Münster hat ein gutes Team.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany