Sicherheitslücken am Flughafen
Körperscanner können offenbar nicht erkennen, was sich in Schuhen befindet.
DÜSSELDORF Die Kontrollen an den Sicherheitsschleusen am Düsseldorfer Flughafen sind nach Recherchen unserer Redaktion offenbar lückenhaft. „Wer einen gefährlichen Gegenstand durchbekommen möchte, schafft das ohne große Probleme“, sagten gleich mehrere Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen. Das Personal sei zudem nicht ausreichend geschult, um etwa Sprengstofffolien zu erkennen. „Wir wissen nicht, wie die aussehen“, so ein Betroffener. „Daher wünschen wir uns, dass uns die Bundespolizei besser schult.“
Aber auch die Technik funktioniere nicht richtig. Demnach könne zum Beispiel der neue Körperscan- ner, der an vielen deutschen Flughäfen im Einsatz ist, vom Knöchel abwärts nichts mehr erkennen. „Das ist tatsächlich ein großes Problem“, bestätigte ein leitender Bundespolizist. „Die Geräte wurden für
Özay Tarim viele Millionen Euro angeschafft und können nicht sehen, was sich Passagiere in die Schuhe stecken. Das ist ein enormes Sicherheitsrisiko“, so der Beamte weiter.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wünscht sich daher, dass Bundespolizei und Security im Hochsicherheitsbereich enger zusammenarbeiten. „Wir schlagen die Einrichtung einer Bundesanstalt für Luftsicherheit vor, in der alle Kompetenzen und Mitarbeiter gebündelt werden“, so Arnd Krummen, GdP-Vorstand Bundespolizei. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert ebenfalls, dass die privaten Sicherheitsleute besser von der Bundespolizei geschult werden. „Sie brauchen mehr Unterstützung, um ihrer Arbeit angemessen nachgehen zu können“, sagte Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Das Bundesinnenministerium hingegen meint, dass die Schulungsmaßnahmen ausreichen.
„Privates Sicherheitspersonal muss besser
geschult werden“
Verdi-Gewerkschaftssekretär