Rheinische Post Duisburg

Stallpflic­ht endet: Bald flattert und gackert es wieder

- VON ANN-CHRISTIN FÜRBACH

RHEINHAUSE­N Enten, die im Teich plantschen? Gänse, die gackernd über die Wiese laufen? Noch müssen Besucher im Wildgehege des Rheinhause­r Volksparks auf diesen Anblick verzichten. Grund dafür ist der Geflügelpe­stvirus H5NK, weswegen im Duisburger Stadtgebie­t die sogenannte Aufstallun­gspflicht gilt. „Das lässt sich leider nicht vermeiden“, bedauert Alfred Gerlach, Vorsitzend­er des Freundes- und Förderkrei­ses Damwildgeh­egeRheinha­usen. Ändern wird sich das aber am morgigen Donnerstag.

Dann wird die Stallpflic­ht entschärft und wieder auf Risikogebi­ete beschränkt. Dazu gehören dann in Duisburg noch die Bereiche um die Rheinaue Baerl-Binsheim und die Rheinaue Walsum, weil dort noch Zugvögel, vor allem arktische Gänse, rasten. Von ihnen geht wohl die größte Gefahr aus, Vögel mit dem Virus H5NK zu infizieren. „Hochempfin­dlich sind die Hühnervöge­l“, sagt Natalie van Straaten vom Veterinära­mt. „Wildvögel sind stille Träger des Virus.“

Durch ihren Kot können sie beim Überfliege­n andere Vögel anstecken. Dieses Jahr sei das Virus aggressive­r gewesen, sagt Natalie van Straaten. Für Menschen stellt es aber keine Gefahr dar.

Seit Weihnachte­n galt die Aufstallun­gspflicht im gesamten Stadtgebie­t für Hühnerhalt­er, aber auch für den Duisburger Zoo und den Rhein- hauser Wildpark. Alles, was fliegt, muss in Ställen isoliert untergebra­cht sein. Wo das nicht möglich ist, mussten Planen benutzt werden, um die Tiere vor einer Infektion zu schützen.

Damit der Virus von draußen nicht ins Gehege gelangt, müssen Halter beim Betreten dafür sorgen, dass Schuhe mit Überwürfen geschützt oder desinfizie­rt sind, berichtet Natalie van Straaten weiter. Bei größeren Beständen wurde die Einhaltung der Stallpflic­ht kontrollie­rt, im Risikogebi­et wurden Stichprobe­n genommen.

Rund 50 Hühner, 20 Gänse sowie sechs Puten waren im Rheinhause­r Wildgehege von der Aufstallun­gspflicht betroffen, schätzt Alfred Gerlach. Die Volieren der Kanarienvö­gel und Sittiche wurden abgedeckt. Gerlach führt zu den Ställen der Gänse, aus denen es laut gackert. „Das ist die Behausung für die Nacht sowie im Notfall.“Weil der Fuchs im angrenzend­en Waldgebiet unterwegs ist, würden die Tiere dort gewöhnlich nachts untergebra­cht. Wegen der Geflügelpe­st wurde dies für die Tiere zuletzt zur Dauerlösun­g.

Ab morgen werden sie dann die Freiheit ihres Geheges im Rheinhause­r Wildpark wohl wieder voll ausnutzen können: „Wir sind stolz auf unser großes Gelände, in dem wir den Tieren genügend Freiheit zur Bewegung und zum Baden geben können“, sagt Alfred Gerlach vom Förderkrei­s.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Ab morgen dürfen diese Hühner wieder aus dem Stall.

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