Ein Mann der Gegensätze am Piano
Stephan Sulke kommt im März in den Steinhof.
HUCKINGEN (RPN) Dieser Künstler ist der „Typ von nebenan“und er trägt immer noch das Kind im Manne: Stephan Sulke feierte im vergangenen Jahr seinen 67. Geburtstag. Vielleicht beging er auch den so wie ein neugieriges Kind. Um dann bei nächster Gelegenheit zu betonen, er habe irgendwann einfach Lust gehabt, „Lieder zu machen mit etwas schlaueren Ideen und gescheiteren Texten“. Am Samstag, 11. März, ist Stephan Sulke im Steinhof, an der Düsseldorfer Landstraße 347, zu Gast. Beginn des Konzerts: 20 Uhr.
Allerdings: Vorsicht ist angezeigt bei diesem Überzeugungstäter, denn Stephan Sulke spannt gerne Fallstricke und legt sich zum Schmunzeln in den Hinterhalt. Und wenn dann keiner kommt und er nichts zu lachen kriegt, geht er und beschäftigt sich mit ganz anderen Dingen. Das kann auch schon mal mehrere Jahrzehnte andauern – wie vor seinem Platten-Comeback 2009.
Stephan Sulke ist das Kind Berliner Emigranten, in Shanghai zur Welt gekommen, in der Schweiz aufgewachsen, in Frankreich und den USA zuhause gewesen. Sulke war Jurastudent in Zürich und Bern, veröffentlichte Lieder in Englisch und Französisch unter Pseudonym, komponierte Songs, die von Erika Pluhar, Katja Ebstein, Herbert Grönemeyer und anderen interpretiert wurden, arbeitete in einem Architekturbüro und hatte Ausstellungen als Bildhauer und Maler.
Der Künstler lebt die Gegensätze – und leugnet sie nicht: „Ich mag Gegensätze. Gegensätze sind der Ursprung aller Dinge. Abgesehen davon, hab ich auch nicht sehr viel Fantasie, will heißen, ich seh’ die Dinge, wie sie wahrscheinlich sind und beschreib einfach das Gesehene. Auch hab ich eine ungeduldige und unstete Seele. Viele Dinge verleiden mir relativ schnell. Ich gehe nicht hin und schaue mir die Pyramiden 25-mal an, wenn ich sie mal gesehen habe, dann habe ich sie halt gesehen.“