Wölfe: Nur noch vier Punkte bis zur Kellertreppe
Regionalliga: Nach der 25:26-Niederlage in Pulheim muss der Blick verstärkt in den Tabellenkeller gerichtet werden.
HANDBALL Die HC Wölfe Nordrhein haben keinen Anlass mehr zur Nächstenliebe. Nach dem 25:26 (13:15) am Samstagabend beim Pulheimer SC ist für den HandballRegionalligisten stattdessen beinharter Egoismus angesagt. Vor der Partie beim Vorletzten war sogar von Schützenhilfe die Rede gewesen, die die Rheinhauser für den VfB Homberg leisten könnten. Da hatte die Mannschaft von Thomas Molsner noch geglaubt, mit dem Klassenkampf nichts zu tun zu haben. Jetzt sind es plötzlich nur noch vier Punkte bis zur Kellertreppe. Der Coach macht deutlich: „Wir müssen schnellstmöglich zu unserer Einstellung zurückfinden.“Einige Spieler seien sich zu sicher gewesen, dass nichts mehr passieren kann. Zwei Punkte aus sieben Spielen in diesem Jahr machen jedoch deutlich: Es ist höchste Zeit für einen Richtungswechsel.
Der Trainer stellt ausgerechnet den Gegner vom Samstag als bestes Beispiel vor: „Pulheim wusste, worum es geht und hat alles reingeschmissen. Uns haben die letzten drei oder vier Prozent gefehlt.“Vor allem in der Deckung gab und gibt es Probleme. Molsner machte das nach der Partie an der Abwehrleis- tung in der ersten Halbzeit fest: „15 Gegentore sind zu viel.“Da lagen die Wölfe zwischenzeitlich sogar mit vier Toren zurück. Molsner hatte im Training ein verändertes System probiert. Auf dem Parkett mangelte es am Zutrauen zur neuen Ordnung.
Die Halbzeitansprache des Trainers zeigte zunächst Wirkung. Plötzlich stand der Block vor dem Kreis sicherer. Die Wölfe kamen zurück ins Spiel. Und es kam sogar noch besser: Der Gast führte nach einem Zwischenspurt mit 21:19 und später noch einmal mit 24:23. Thomas Molsner musste dann allerdings feststellen: „In den letzten zehn Minuten haben wir den entscheidenden Schritt nicht mehr gemacht.“Die Hausherren drehten die Partie erneut. Die Wölfe verpassten mit einem Mann mehr in der Schlussminute die letzte Chance, zumindest noch einen Zähler zu retten. Ohne die verletzten Julian Kamp und Calvin Wilm sowie Lukas Plaumann, der nach einer Schulterverletzung auf dem Weg zurück zur Bestform ist, fehlte es im Schlussspurt jedoch auch an der entscheidenden Offensivkraft.
Wölfe: Brysch – Plaumann (7), Schneider (7/5), Grunden, Molsner (je 3), van Deventer, Tesch (je 2), Yannik Kamp.